Deutschlands Politelite neigt zur Hysterie. Im Wahlkampf zeigt sich, wie emotional und gefühlsgetrieben die Politik der Bundesrepublik heute abläuft. Täuscht der Eindruck, oder hat sich diese Emotionalität seit der Verlegung der Hauptstadt zurück nach Berlin verschärft?
Die alte Bonner Bundesrepublik jedenfalls wirkte viel «cooler» und nüchterner, ehrlich gesagt auch sympathischer als dieses politisch aufgekratzte Wiedervereinigungs-Deutschland, das sich einer staunenden Öffentlichkeit heute präsentiert.
Allgegenwärtig zum Beispiel ist das schrille Wort «Nazi» im deutschen Politalltag. Es wird bereits dermassen häufig verwendet, dass es seine ursprüngliche Bedeutung und den Bezug zu den historischen Tatsachen verloren hat. Trotzdem scheint die Verleumdung zu funktionieren, was man daran sieht, dass die damit Gemeinten, die Abgeordneten der AfD, in Deutschland diskriminiert werden, wenn sie Hotelzimmer oder Veranstaltungsräume buchen, Wohnungen mieten oder Bankkonten eröffnen wollen. Anstatt das Gaunerwort «Nazi» zu hinterfragen, machen die Medien bei der Verketzerung mit.
Am Mittwoch bezeichnete der SPD-Abgeordnete Dirk Wiese die AfD-Vorsitzende Weidel persönlich als «Nazi». Er kassierte dafür keinen sofortigen Verweis der grünen Bundestags-Vizevorsitzenden. Und als Aussenstehender wundert man sich, dass auch keine Zeitung darüber schreibt, wie absurd diese Vorwürfe sind, auch grob geschichtsklitternd und verharmlosend. Weidel ist kein «Nazi» und auch keine «Rechtsextreme», wie immer wieder von links bis weit ins bürgerliche Justemilieu verkündet wird.
In Tat und Wahrheit dürfte die mit einer aus Sri Lanka stammenden Schweizerin verheiratete Politikerin und frühere Bankerin politisch weiter links zu verorten sein, wenn man sie etwa an dem in Deutschland nach wie vor anerkannten legendäre CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauss misst, denn in Strauss’ gesellschaftspolitischen Vorstellungen hätte eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft, um nur ein (aber ein wichtiges) Beispiel zu nennen, keinen Platz gehabt.
Man könnte beim Sprachgebrauch vieler an mangelnde Impulskontrolle denken. Das Problem wird dadurch verstärkt das sie auch noch stolz darauf sind u sich für besonders mutig halten. Mangelnde Reife lässt sich durchaus nachholen. Man spricht nicht umsonst von der Reife des Alters, wobei es hier natürlich auch Ausnahmen gibt. U.a. dann wenn man einen Mangel an Impulskontrolle mit Spontanität verwechselt. Das zwanghafte aufrechterhalten einer Fassade wie die des BP im Berlin ist aber auch ungünstig.
"Anstatt das Gaunerwort «Nazi» zu hinterfragen, machen die Medien bei der Verketzerung mit." Nein, die Medien machen nicht mit. Sie sind der Ursprung der Hetz- und Hasskampagnen gegen alle Konservativen, Bürgerlichen und "Rechten". Und wie wir wissen, lassen sich die Deutschen heute sehr leicht aufhetzen, wenn man ihnen sonst vorwirft, sie seien Nazis.Obwohl ja ganz offensichtlich die Hasser und Hetzer den Nazis am nächsten kommen.
Sie schrecken nicht einmal mehr vor einer strafbaren Verharmlosung des Holocaust zurück. Brauchen sie auch nicht, denn auch der deutsche "Rechtsstaat" ist längst nahezu vollständig unterwandert.