Drag-Queens, ein Transgender-Model und ein nackter Sänger als griechischer Gott Dionysos verulken Leonardo Da Vincis «Abendmahl», eine Ikone der christlich-abendländischen Kultur. Die Szene fand nicht in einem skurrilen Kellertheater statt, sondern vor Milliardenpublikum an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris.

Sofort werden Erinnerungen wach an den Eurovision Song Contest, an dem der Schweizer Sieger Nemo sich als nonbinär inszenierte und eine seiner Kolleginnen als teuflische Hexe. Zumindest die westliche Showszene gibt sich woke bis auf die Knochen.

Nun kann man sich über Geschmack streiten und sich auch grundsätzliche Gedanken über den Niedergang des Abendlandes machen: O tempora, o mores.

Spezifisch aber muss die Frage erlaubt sein, was solcher Trash mit politischer Provokationsabsicht an Olympischen Spielen zu suchen hat. Die Spiele waren schon in der Antike etwas Besonderes. Die Waffen der streitsüchtigen Griechen ruhten, Spiel und Sport sollten verbinden, was die Politik scheidet.

Insofern widerspricht die woke Verarschung des christlichen Abendmahls dem olympischen Geist und der olympischen Idee. Der französische Veranstalter hat ein Eigentor geschossen, das mit lauwarmen, halbherzigen Entschuldigungen nicht rückgängig gemacht werden kann.