Junge Frauen pochen am stärksten auf Toleranz – sind aber selbst am wenigsten bereit, sich mit Andersdenkenden auszutauschen. Dies zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Sotomo. Die Definition von Toleranz unterscheide sich je nach Geschlecht und politischer Orientierung stark. Während Frauen und linke Wähler Toleranz überwiegend als Akzeptanz von Minderheiten verstehen, verbinden Männer und konservative Wähler sie eher mit Meinungsfreiheit.

Trotz ihrer hohen Ansprüche an Toleranz zeigen junge Frauen im politischen Kontext die geringste Bereitschaft, sich mit abweichenden Meinungen auseinanderzusetzen. Sie fühlen sich zudem stärker von Intoleranz betroffen als gleichaltrige Männer – jedoch oft aus den eigenen Reihen. Dies werde laut Michael Hermann, dem leitenden Politologen der Studie, darauf zurückgeführt, dass Frauen häufiger gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen haben, wie Kinder zu bekommen oder Teilzeit zu arbeiten​.

Die 3 Top-Kommentare zu "Junge Frauen pochen am stärksten auf Toleranz – sind aber selbst am intolerantesten, zeigt eine Studie"
  • werni59

    Ist diese Erkenntnis wirklich neu? Die lautesten "Toleranz-Schreier" sind die Intolerantesten Personen....

  • burg

    Die jungen Frauen trudeln noch in dem, was sie eigentlich selber wollen.

  • Edmo

    Wenn sich Intolerante bedonders von Intoleranz betroffen fühlen, kommt das in der Regel davon, dass sie auf Kritik wegen der eigenem Intoleranz stossen und diese auch fein dosiert nicht ertragen.