Kardinal Gerhard Ludwig Müller, ehemaliger Chef der obersten katholischen Glaubensbehörde, kritisiert in einem Interview mit der Tagespost die Anti-AfD-Erklärung der deutschen Bischöfe. Konkret wirft er der Deutschen Bischofskonferenz vor, dass sie als «Wahlhelfer der Ampel» auftrete. Auf die Frage, ob die Bischöfe «einfach ein bisschen dabei sein» wollten, «wenn es jetzt auf vielen Demonstrationen ‹gegen rechts›» gehe, antwortete Müller: «Ja, der Opportunismus ist nicht zu übersehen.»

Deutschlands Bischöfe hatten in ihrer Frühjahrsvollversammlung einstimmig eine Erklärung verabschiedet, die völkischen Nationalismus als unvereinbar mit dem christlichen Glauben erklärt – und betont, dass solche Parteien, in denen diese Gesinnung dominiere – explizit genannt wird die AfD – für Christinnen und Christen unwählbar seien.

Müller war von 2002 bis 2012 Bischof von Regensburg. Von 2012 bis 2017 amtete er als Präfekt der römischen Glaubenskongregation.

Die 3 Top-Kommentare zu "Kardinal Müller: Anti-AfD-Erklärung der deutschen Bischöfe ist «Opportunismus». Man werde damit zum «Wahlhelfer der Ampel»"
  • m.p.

    Geschichte wiederholt sich, vor 90 Jahren hat die Kirche der NSDAP das Wort geredet.

  • simba63

    Wie in der Corona-Zeit, die Kirche versagt einmal mehr!

  • aliasmailster

    Was sich die katholische Kirche in den letzten Jahrzehnten geleistet hat, verpflichtet nur noch zu EINER Reaktion: KIRCHENAUSTRITT! Es ist unfassbar, wie weit sich die Kirche von ihrem Glaubensauftrag entfernt hat. Das erzeugt bei mir nur noch Abscheu.