Der Kupferpreis hat seit Ende 2023 bis zum 9. Mai 2024 um 16 Prozent angezogen. Im Vergleich zum Dezember 2022 hat er sich somit fast versechsfacht. Das Schlimme daran sind nicht nur die steigenden Kosten für die Umsetzung der Energiewende. Es kommt auch zu Versorgungsengpässen, denn die Schweiz ist nicht das einzige Land, das die Energiewende umsetzen will.
Der Löwenanteil, etwas über 60 Prozent des Kupfers, geht immer noch in die Herstellung von Kupferdraht, der wiederum für den Netzausbau im Gefolge der Energiewende benötigt wird. Dazu kommt ein grosser Bedarf für den Ersatz der dreissig bis fünfzig Jahre alten Hochspannungs-Stromnetze in den USA.
Bis 2050 soll sich die Nachfrage des Elektrizitätssektors fast verfünffachen. Damit wird die Stromwirtschaft den bisher grössten Kupferabnehmer, die Bauindustrie, einholen. Auf Platz drei vorrücken wird die E-Mobilität, deren Nachfrage sich im Vergleich zu 2022 verelffachen soll. Der Bedarf der Solar- und Windstromanlagen und der Batteriebau sollen zwar auch stark wachsen, aber 2050 immer noch einen geringen Anteil an der Gesamtnachfrage repräsentieren. Insgesamt wird mit einer längerfristigen Nachfragesteigerung um 1,8 Prozent pro Jahr gerechnet. Die Nachfrage dürfte laut Experten von heute rund 25 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2050 auf gegen 60 Millionen Tonnen zulegen.
Geografisch betrachtet soll sich die Kupfernachfrage in Asien bis 2040 verdreifachen. Die Verstädterung, der Wohlstandszuwachs und das Bevölkerungswachstum sind die Nachfragetreiber. Andere Fernostländer werden China als Werkstadt der Welt ablösen. Auch als Autohersteller wird Asien weiter vorrücken.
Indien wird das Wirtschaftswachstum bis 2050 noch beschleunigen, die Urbanisation und das Bevölkerungswachstum bleiben stark. Auch Indien baut eine Infrastruktur für erneuerbare Energien auf.
Im letzten Jahrzehnt haben die nachgewiesenen Reserven der Minen weltweit von 630 Millionen Tonnen im Jahr 2010 auf 880 Millionen Tonnen im Jahr 2021 zugenommen. Die jährliche Produktion von Kupfer aus Minen stellt sich auf rund 21 Millionen Tonnen (2021). Es wird erwartet, dass die Kupferproduktion im Jahr 2025 mit rund 25 Millionen Tonnen ihren Höhepunkt erreichen wird. Es wurde zu wenig in die Erschliessung neuer Minen investiert, und teils wurden neue Minen von Umweltschützern verhindert, weshalb die Produktion nur leicht zulegen wird, denn gleichzeitig sinkt der Kupfergehalt in den existierenden Minen. Neue Minen produzieren in der Anfangsphase teuer und wenig ergiebig. Deshalb sollen zwischen 2025 und 2040 rund 12 Millionen Tonnen Kupfer aus Minen pro Jahr fehlen.
Das Kupferangebot und der Preis werden nicht nur durch den Minen-Output, sondern auch durch die vorhandenen Kapazitäten in der Verarbeitung (Raffinerien), das Recycling und die dort anfallenden Kosten bestimmt. In diesem Geschäft ist China marktführend. Auch beim Kupfer ist die Schweiz somit vom Ausland abhängig. Kommt dazu, dass ein Grossteil des Minenkupfers aus politisch fragwürdigen Ländern stammt (2022: Chile 24 Prozent, Demokratische Republik Kongo 10 Prozent, Peru 10 Prozent, China 9 Prozent, USA 6 Prozent, Russland 5 Prozent, Indonesien 4 Prozent, Australien 4 Prozent, Sambia 4 Prozent, Mexiko 3 Prozent). Europa spielt bei der Kupferproduktion keine Rolle, ist somit vom Goodwill der Zulieferstaaten abhängig.
Die Nachfrage nach Kupfer wird in den kommenden Jahren deutlich stärker zunehmen als die Produktion. Fazit: Der Kupferpreis wird längerfristig eher steigen, weil die Angebot-Nachfrage-Entwicklung Versorgungslücken erwarten lässt, die auch durch Recycling (bis 2050 maximal 50 Prozent) nicht gedeckt werden können. Daran kann auch das am 7. Juni 2024 zur Abstimmung kommende «Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien» nichts ändern.
Das ist doch mal eine gute Nachricht! Die Befürworter neuer, moderner und kleiner AKW's wird's freuen. Damit wäre auch die vom Ausland unabhängigere INNER-SCHWEIZERISCHE Stromverteilung gelöst und die Verschandelung unseres wunderschönen Landes mit Windmühlen und Photovoltaikanlagen ●Schnee von gestern●
Die Erneuerbaren sind ein Etikettenschwindel. Der Ressourcenverbrauch ist gigantisch und unökologisch. Die neuste Serie der AkW's einsetzen. So müssen auch keine teuren Netze zugebaut werden.
Für Hochspannungsleitungen wird vielfach Aluminium statt Kupfer verwendet. Hingegen ist bei tieferen Spannungen Kupfer unentbehrlich, ganz speziell für die Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität. Wird aber bei der Ökobilanz der Elektroautos verschwiegen.