Seit gestern Mittwoch sind die Grünliberalen erstmals im Bundesrat vertreten. Eine Allianz aus Mitte-links sorgte dafür, dass GLP-Kandidat Viktor Rossi das Rennen gegen die beiden SVP-Bewerber machte.

Die Ökopartei sitzt jetzt offiziell an den Schalthebeln der Schweizer Regierung.

Dass die Gruppierung jetzt Teil des Kollegiums ist, scheint sich noch nicht überall in dieser Truppe rumgesprochen zu haben.

Anders ist auf jeden Fall nicht zu erklären, dass GLP-Aushängeschild und Operation-Libero-Co-Präsidentin Sanija Ameti ausgerechnet heute in einer Mail an ihre Anhänger ebendiesen Bundesrat wüst beschimpft.

«Wofür steht dieser Bundesrat?», fragte die Vorzeigefrau rhetorisch, um gleich die Antwort zu geben: «Entstanden ist ein ‹Worst of Bundesrat›.»

Dann folgt eine lange Liste von angeblichen Verfehlungen des Gremiums – wie «die Ablehnung zahlreicher Vorschläge für einen erleichterten Zugang zum Bürger*innenrecht», die «unnötige Senkung der SRG-Gebühren und damit ein Kuschen vor den ‹No Billag 2.0›-Initiant*innen» oder die «Bekämpfung des Prinzips ‹Nur ja heisst ja› im Sexualstrafrecht».

Geschätzte Frau Ameti: Ihre Partei spielt ab sofort in diesem «schlimmsten» Bundesrat mit. Ein Kollege von Ihnen ist jetzt «achter Bundesrat». Angesichts Ihres Verhaltens stellt sich die Frage, ob die GLP für diese grosse Verantwortung bereit ist.

Immerhin: Rossi ist nur beratend tätig, abstimmen darf er nicht. Zum Glück.