«SRF. Meine Konzerthalle.» – «SRF. Unsere Familientradition.» – «Mein SRF ist unser SRF.»

Solche Botschaften bekam serviert, wer den Final der Eishockey-WM mit Schweizer Beteiligung auf SRF schaute. Aus ihrem Wohnzimmer berichten wackere Bürger, wie gern sie das Programm des öffentlich-rechtlichen Radios und TV konsumieren.

Die Werbepausen während der Live-Übertragung des Sport-Ereignisses hätte man sicher teuer verkaufen können. SRF strahlte aber lieber Eigenwerbung aus. Die Spots dienten unschwer erkennbar der Botschaft: Das SRF braucht’s – und die SRG braucht die Gebührengelder.

SVP-Nationalrat Thomas Matter fordert ein Einschreiten des Bundesamts für Kommunikation. Denn mit Blick auf die Halbierungs-Initiative handle es sich hier um «politische Werbung im Kontext einer gültigen Volksinitiative», und das sei bei SRF untersagt.

Beim Schweizer Fernsehen heisst es, man wolle mit den Clips lediglich dem Publikum das Wort geben. Es gebe keinen Zusammenhang mit der Initiative.

Dagegen spricht, dass hinter den Kulissen eine weitere Aktion läuft. SRF-Mitarbeiter haben im Intranet eine Art Anleitung für Diskussionen erhalten, wie die Zeitungen von CH Media berichten.

In den «15 Schlüsselpunkten zum Service public von SRF und SRG» wird vermittelt, wie man sein Gegenüber von der kostengünstigen Qualität der Sender überzeugen kann. Für nur 92 Rappen pro Tag gebe es ein Vollprogramm mit aufwendigen Produktionen wie dem «Donnschtig-Jass».

Zudem kursiert ein «Merkblatt zum Umgang mit Medien». Es soll verhindern, dass Mitarbeiter Dinge ausplaudern, die zu negativen Schlagzeilen führen. Zentraler Tipp: schweigen und an die SRF-Medienstelle verweisen.

Auch das diene keineswegs dem Abstimmungskampf, heisst es bei SRF. Man wolle dem Personal in der «herausfordernden, teils belastenden Situation» nur eine Unterstützung bieten.