Wenn in einem anderen Land aufgrund eines Virus die Schulen geschlossen werden, muss die Schweiz das natürlich auch tun. Es bleibt ihr nichts anderes übrig.
Das sagt der ehemalige «Mister Corona» Daniel Koch in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger.

Man habe die Schulen eigentlich geöffnet lassen wollen, denn epidemiologisch war die Massnahme nicht nötig. «Aber als Frankreich die Schulen schloss, war bald klar, dass wir nachziehen mussten.» Damit konnte man «natürlich eine starke Message platzieren».

Auch andere Massnahmen kritisiert der einst mitverantwortliche Koch rückblickend. Die Abriegelung der Altersheime sei eine zu starke Einschränkung gewesen. Und die Schliessung der Landesgrenzen habe «praktisch nichts gebracht».

China habe mit seinen Massnahmen eben den Takt vorgegeben, man habe das dann nachgemacht, wenn auch weniger drastisch. «Wir standen unter starkem Druck der anderen Länder», so Koch.

Zum Schluss wird der frühere Mitarbeiter des Bundesamts für Gesundheit politisch. Er sei überzeugt, dass Corona autoritäre und diktatorische Regimes gestärkt habe. «Vielleicht hätte es ohne die Pandemie sogar den Ukraine-Krieg nicht gegeben.»

Die 3 Top-Kommentare zu "«Mister Corona» Daniel Koch gibt zu: Viele der Massnahmen waren unnötig und wirkungslos. Man habe unter dem Druck des Auslands gehandelt"
  • Trish

    Eigentlich eine Frechheit sondergleichen, dass man jetzt hier dümmlich in die Kamera lächelt und dieses Statement von sich gibt, nach dem was alles war! Anstatt, sich für eine realistische Gangart im Interesse des Bürgers einzusetzen, kommt der im Nachhinein so! Es ist bezeichnend, für unser Politpersonal, dass man sich nicht auf sie verlassen kann, sie sich aber, wenn das Schlimmste vorbei ist, wieder ins Rampenlicht spielen müssen, und tun, als wären sie die Guten und Sauberen gewesen!

  • nina c.

    Drückt das Koch'sche Gewissen? Besser spät als nie. Allerdings kann man nicht rückgängig machen, dass Menschen unter diesen wirkungslosen Massnahmen gelitten haben und gegängelt wurden, die Ungeimpften zT aufs Übelste verunglimpft. Man erinnert sich: angedacht waren sogar Hausbesuche bei Ungeimpften, um die Leute zur Impfung zu nötigen.

  • Padeno

    "Aber als Frankreich die Schulen schloss, war bald klar, dass wir nachziehen mussten.» Gibt es noch eine einfältigere Begründung? Welch ein Glück also für Schweden, dass die nicht Frankreich als Nachbarn haben.