Laut Gerüchten wurde am Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö auch Musik gemacht. Als Zuschauer bekam man in erster Linie Nebenschauplätze mit.

Zu diesen gehörte die Austragung des Nahost-Konflikts an Pressekonferenzen und hinter den Kulissen, ein seltsamer Zwischenfall mit dem Kandidaten der Niederlande und Gerüchte um einen Künstler-Boykott gegenüber der israelischen Teilnehmerin.

Über all das mag Bakel Walden im Blick nicht konkret sprechen. Noch bis zum 1. November ist er «Direktor Entwicklung und Angebot» bei der SRG, danach übernimmt er als Chairman der «Eurovision Song Contest Reference Group». Eine Art Aufsichtsratschef des Gesangswettbewerbs.

Im Interview nimmt er Stellung zu Interview-Verweigerungen von ESC-Sieger Nemo und will nicht stehen lassen, dass dieser eine Mimose sei. «Nemo kann Interviews führen, wie Nemo will», sagt Walden in bestem Gutmensch-Sprech. Wirklich eine Idealbesetzung für den Regenbogen-Wettbewerb.

Auch im weiteren Gespräch geht es nicht um Musik. Man müsse es beim ESC in Basel schaffen, «Brücken zu bauen» und «Menschen zusammenzubringen». Dazu werde ein «Krisenmanagement» aufgebaut. Der ESC habe eine «Fürsorgepflicht» und müsse «das Thema Wohlbefinden künftig verstärkt anschauen».

Das klingt wie eine Mischung aus einer diplomatischen Konferenz für den Weltfrieden und dem Aufbau eines Care-Teams nach einer Naturkatastrophe.

Ist hier wirklich immer noch die Rede von einem musikalischen Wettbewerb?