In der vergangenen Woche attackierten die Medien Die Zeit und Der Spiegel den Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner.

Die Zeit berief sich auf interne Dokumente sowie private SMS aus Döpfners Umfeld. Der Axel-Springer-Vorstandsvorsitzende entschuldigte sich darauf unter anderem für seine Äusserungen über Ostdeutsche («Die Ossis werden nie Demokraten»).

Da auch Döpfners Nachrichten aus der Phase der Entlassung des Bild-Chefredakteurs Julian Reichelt ans Licht kamen, kochte der Fall Reichelt erneut hoch.

Der Fall geht also in eine neue Runde, nachdem der Ex-Bild-Chef 2021 nach Berichten und einem Compliance-Verfahren wegen angeblichen Fehlverhaltens gegenüber Mitarbeiterinnen entlassen wurde.

Reichelt beteuert bis heute seine Unschuld, die weiter vermutet werden muss.

Laut der Pressemitteilung von Reichelts Anwalt verfügt sein Mandant «bis heute über kein einziges Schriftstück dieser Compliance-Untersuchung, selbst das Protokoll seiner Befragung […] wird ihm versagt».

Dies bedeutete, dass Reichelt über Teile der gegen ihn erhobenen Vorwürfe bis heute nicht informiert worden wäre und sich dementsprechend nicht angemessen verteidigen kann.

Noch skurriler ist der Hinweis, dass der Hauptvorwurf des sex on demand völlig in sich zusammenfalle, weil «sich die Behauptungen dieser Mitarbeiterin als frei erfunden und damit als unwahr erweisen». Dies belegten dem Anwalt vorliegende Chatverläufe.

Nun kennt die breite Öffentlichkeit diese Chatverläufe noch nicht.

Sollte das Team Reichelt mit diesem Ass lediglich pokern, wäre das ein gewagter Schachzug im Fall, der so viel Medienpräsenz hat wie kaum eine andere #MeToo-Affäre in der deutschen Medienlandschaft.

Sollte es sich bewahrheiten, dass die Dame belastende Unwahrheiten über ihren Ex-Chef gemacht und ihm damit den grösstmöglichen Reputationsschaden zugefügt hat, dann verfehlt der Feminismus einmal mehr sein Ziel.

Gleichberechtigung erreicht man nicht mit falschen Vorwürfen. Im Gegenteil.

Man versperrt damit den Weg für kompetente Frauen, die nicht auf solche Spielchen setzen, um im Leben voranzukommen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Neue Runde im Fall Reichelt: Anwalt behauptet, die belastenden Sex-Anschuldigungen gegen den Ex-Bild-Chef sind «frei erfunden»"
  • Xylophon

    Erinnert ein wenig daran wie Jürg Kachelmann fertig gemacht wurde,

  • miriamR

    Es gibt kurze Dokus u. Satire über Reichelt die sind über 4 J. alt, also bevor alles begann. Er bzw Springer stand - nicht wegen seiner Berichte über Außenpolitik, da ist Springer ganz auf transatlantischer Linie – sondern wegen der Innenpol. schon immer auf der Abschusslinie von anderen Journalisten. Linke Medien wie der Spiegel oder auch die ÖR ganz vorne dabei. Von daher war (ist) bei mir von Beginn an Skepsis über die Affären vorhanden, denn es gibt nun mal Frauen die bei dem Thema lügten.

  • Sabine Schönfelder

    Es geht hier doch nicht um Feminismus. ME-TOO ist das Hors d'oeuvre zur Schlammschacht. Das MITTEL ZUM ZWECK. Ein Blick ins Dekolleté, der der Dame erst Monate später einfiel, wurde in D einem FDPler zum Verhängnis. Reichelt war frech zu Deutschlands „Meistbe-PREIS- ter“, zu Kreuzträgerin Äntschi 👉 und das wurde ihm zum Verhängnis. Eine ganz billige Nummer aus dem Zeitgeist geboren, zur PERSONALOPTIMIERUNG nach linkem Geschmack. Mehr nicht. 😁