Häusliche Gewalt wird seit Jahren in unseren Medien als Männerproblem dargestellt: Männer quälen Frauen; Frauen sind die Opfer.

Diese Optik wird von einer neuen deutschen Studie nun revidiert: Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen hat in einer repräsentativen Stichprobe 12.000 betroffene Männer im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt.

Die Ergebnisse sind auch als Buch erschienen: Schemmel, Goede, Müller: «Gewalt gegen Männer in Partnerschaften – von der Scham zur Hilfe» (Nomos-Verlag).

Den Autoren ist es wichtig, dass ihre Perspektive nicht verzerrt wird: «Die wesentlich höhere Gewaltbetroffenheit von Frauen steht damit keineswegs infrage … Doch Männer gehören eben auch gesehen, ein eigenes Hilfesystem für sie ist zusätzlich nötig und muss dringend ausgebaut werden.»

54,1 Prozent aller befragten Männer gaben an, jemals in ihrem Leben von Partnerschaftsgewalt betroffen gewesen zu sein. Der Grossteil der Männer erlebte Gewalt ein- oder zweimal im zurückliegenden Jahr, nur wenigen widerfuhr sie mehrmals pro Woche oder täglich.

Mehr als 30 Prozent gaben an, von mindestens zwei Gewaltformen betroffen gewesen zu sein. «Dies sind die Männer, für die es Schutzwohnungen geben muss. Und das ist keine zu vernachlässigende Grösse.» Von den Betroffenen haben 92,1 Prozent keine Hilfe gesucht – zumeist aus Scham, weil «starken» Männern so etwas ja gar nicht passieren darf.

Dementsprechend werden jene, die sich zur Polizei trauen, dort häufig nicht ernst genommen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Nicht nur Frauen, auch Männer sind Opfer von häuslicher Gewalt – und zwar erschreckend viele, wie eine neue Studie zeigt. Der Aufschrei bleibt aus"
  • Mad Maxl

    So etwas verschweigt man natürlich gerne in der femininen Quoten-Politik u. den dazu passenden Qualitäts-Medien.

  • Spiegel

    Zur häuslichen Gewalt von Teilen der Frauen kommt die Macht der psychische Gewalt welche Frauen an Männern ausüben, wie z.Bsp. über ihr Bestimmen ob, wann und wie Sex stattfindet oder eben nicht! Diese psychische Macht von Frauen ist eines der grössten medial totgeschwiegenenTabus! Weil das Zeitgeist-Narrativ der Medien die Frau generell und immer als Opfer darstellt obwohl dem nicht so ist!

  • yvonne52

    Wenn in der Tat, mehr als 50% Männer bereits einmal von Partnergewalt betroffen waren, dann frage ich mich schon, wo der Aufschrei blieb. Die Zeitungen müssten doch voll davon sein und Männerhäuser längst installiert. An der Scham allein kann es auch nicht liegen, denn gewaltbetroffene Frauen schämen sich ja auch. Seltsamerweise berichten aber nur ca. 30 % Frauen von je erlittener Gewalt. Wie ist dieser Unterschied zu erklären? Sind Männer doch mehr gewaltbetroffen als Frauen?