2021 gab es im Kanton Aargau 549 Fahrzeugeinbrüche oder Diebstähle aus Autos. 2022 waren es bereits 1782. Auch in anderen Kantonen nimmt die Zahl stark zu.

Wie die NZZ schreibt, handelt es sich bei bis zu 90 Prozent der Täter um Personen aus Nordafrika, vor allem Marokkaner, Algerier und Tunesier. Vor über zehn Jahren gab es während des «Arabischen Frühlings» bereits eine ähnliche Welle, danach ebbte sie ab.

Die Täter sind laut Stimmen aus der Polizei in der Regel junge Männer, die durch Europa reisen und in mehreren Ländern offene Asyldossiers haben. Sie seien untereinander gut vernetzt.

Da Diebstahl als Bagatelldelikt eingestuft wird, greift das Strafrecht in diesen Fällen nicht effektiv. Verdächtige sind schnell wieder auf freiem Fuss.

Dazu kommt, dass es beim Datenaustausch zwischen den Kantonen hapert. Wäre der Polizei bekannt, dass ein Delinquent anderswo bereits straffällig wurde, wären unbedingte Freiheitsstrafen möglich. Alles andere ist für die Kleinkriminellen aus Nordafrika nicht abschreckend.

Nach der Entlassung aus dem Polizeigewahrsam tauchen die Täter oft anderswo in Europa auf, um später wieder in die Schweiz zurückzukehren. Viele der Festgenommenen stammen aus einer Asylunterkunft, viele wurden bereits abgewiesen.

Frustrierend für die Polizei: Immer wieder erhalten Personen ein Aufenthaltsrecht, obwohl sie bereits mehrfach polizeilich bekannt waren.

Als besonders gewalttätig werden die Täter aus Nordafrika nicht wahrgenommen. Es gebe allerdings stellenweise eine Überlappung der Milieus zwischen Kriminalität und Terrorismus.

Als Beispiel dafür dient der Tunesier Anis Amri. Er hatte eine «Karriere» als Kleinkrimineller hinter sich, bevor er mit dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt bekannt wurde.