Nach der Empörung wird nun von verschiedenen Seiten probiert, die Operation-Libero-Aktivistin Sanija Ameti beinahe als Opfer einer Hetzkampagne, ja fast schon als Märtyrerin darzustellen.

Gegen die 32-Jährige werde ein Vernichtungskrieg geführt, von «Hexenjagd» und religiösen Eiferern ist ausserdem die Schreibe.

So ziemlich den dümmsten Kommentar – wen wundert’s? – gab die Berner SP-Frau Tamara Funiciello ab; sie nahm Ameti mit den Worten in Schutz: «Verurteilte Stalker, Rassisten und Belästiger müssen selten Konsequenzen befürchten für ihre Taten.»

Was für ein Unsinn. Hat Funiciello vor feministischer Verblendung nicht mitbekommen, wie die Medien den früheren Walliser Nationalrat Yannick Buttet, der wegen Stalking vor Jahren verurteilt worden ist, in Grund und Boden schreiben, sobald er sich für einen neuen Job bewirbt? Wo waren all die verständnisvollen Medienleute, die jetzt für Milde gegenüber Ameti einstehen, als Buttet kürzlich an die Spitze der Walliser Tourismuskammer gewählt und von den gleichen Medien danach mit einer Hetzkampagne sogleich wieder aus dem Amt gemobbt wurde?

Man kann es nicht genug wiederholen: Nein, das waren keine Frömmler oder religiöse Spinner, die sich über Ameti aufregten. Das waren ganz normale Schweizerinnen und Schweizer.

Es mag sein, dass unser heutiger Bezug zum Christentum stark am Erodieren ist. Aber jeder in diesem Land, der halbwegs die Füsse auf dem Boden hat, ist sich trotzdem noch bewusst, dass dieses Christentum das Fundament unserer Gesellschaft ist. Nicht zufällig steht das Kreuz in unserer Fahne als identitätsstiftendes Symbol.

All die kirchlichen und religiösen Feste – Taufe, erste Kommunion, Firmung, Ostern, Pfingsten, Weihnachten – sind der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Mit der öffentlichen Zurschaustellung des von ihr zerschossenen Bildnisses der Mutter Gottes mit dem Jesuskind hat Ameti zum Ausdruck gebracht, dass man diese Werte schleifen – oder eben zum Abschuss freigeben darf.

Bei allem Verständnis sollte man nicht vergessen, dass Ameti nicht Opfer, sondern Täterin ist.

Sie hat das alles selber losgetreten.