«So einzigartig und reizvoll das Amt des Bundesrates auch ist, entfacht es aktuell kein inneres Feuer in mir. Aus diesen Überlegungen verzichte ich auf eine Kandidatur», mit diesen Worten gab der Bündner Martin Candinas bekannt, dass er keine Lust auf den Bundesrat hat. Damit wirft nach Parteichef Gerhard Pfister, Fraktionschef Philipp Matthias Bregy und Ständerat Benedikt Würth der nächste meistgenannte potenzielle Nachfolger für die abtretende Bundesrätin Viola Amherd das Handtuch.

Was ist los bei der Mitte-Partei? Normalerweise sind Bundesratswahlen für die Parteien meistens eine Art Schaulaufen möglicher Bundesratsanwärter. Bei der Mitte-Partei entwickelt sich die Amherd-Nachfolge von Anfang an zum Absage-Festival. Liegt es am Verteidigungs-Departement VBS, welches der künftige Mitte-Bundesrat übernehmen müsste? Amherd hinterlässt ihrem Nachfolger oder ihrer Nachfolgerin viele Baustellen. Oder sind die Machtverhältnisse im Bundesrat für die Rückzieher verantwortlich? Mit der unter Pfister vollzogenen Mitte-links-Positionierung der Mitte-Partei ist in der Landesregierung aktuell wohl kein Blumentopf zu gewinnen.

Viele in Bern fragen sich inzwischen nicht mehr, wer auf Amherd folgt, sondern, welche oder welcher der Mitte-Papabili als Nächster kneift.