Das Bundeshaus wird immer mehr zur Hochsicherheitszone.

Im Frühling wurden zwei neue kugelsichere Drehtüren beim Eingang zu Parlamentsgebäuden für je 600.000 Franken installiert.

Weitere Massnahmen sollen folgen.

Dass die Zugänge gut gesichert sind, kann man noch einigermassen nachvollziehen.

Was aber problematisch ist, wenn das Bundeshaus innen zur Sicherheitszone wird und sich die gewählten Volksvertreter nicht mehr frei bewegen können.

Das passierte heute.

Wegen des Besuchs des ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk sperrte die Bundespolizei kurzerhand die Haupttreppe zum Nationalratssaal ab.

Der Grund: Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (SP) posierte für ein Bild mit Stefantschuk vor den drei Eidgenossen.

Die SVP-Politiker Thomas Aeschi und Michael Graber wollten sich diesen Affront nicht gefallen lassen, wehrten sich und verlangten Durchlass. Es kam zu einem Handgemenge zwischen bewaffneten (!) Polizisten und den beiden Volksvertretern.

Es ist im Übrigen nicht das erste Mal, dass der Schweizer Tempel der Demokratie Opfer von Vorsichtsmassnahmen wird.

Schon beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Januar in Bern konnten sich die Parlamentarier nicht mehr frei in ihren Arbeitsräumen bewegen.

Für eine Visite eines ukrainischen Politikers sind viele im Bundeshaus offenbar zu sehr vielem bereit.