Was passiert, wenn man Milch in Kaffee giesst? Er wird heller und bekömmlicher?

Weit gefehlt. Weisse Milch beraubt schwarzen Kaffee der exotischen Wildheit. Sie zähmt ihn, zwingt ihm weisse Eigenschaften auf.

Das schwarze Getränk wird kolonisiert.

Diese Theorie vertrat der Student Arvid Haag in einem Aufsatz, den er für einen Kurs in Weissheits-Studien an der Uni Stockholm verfasste.

Weissheit mit zwei «s». Es geht nicht um Klugheit, sondern um weissen Rassismus.

Haags Arbeit kam gut an – vor allem bei seinem Professor. Er rühmte das «kreative Denken» und gab die Note sehr gut.

Was ihm nicht auffiel: Der Aufsatz war ein Witz, eine groteske Überdrehung schräger Rassismus-Theorien.

Haag wusste nicht, ob er lachen oder sich die Haare raufen sollte.

Er sollte den Rat des Professors befolgen und den Aufsatz erweitern.

Wer weiss? Vielleicht winkt ihm eine Assistentenstelle. Die notwendige Qualifikation bringt er ja mit.

Wie wär’s mit einem Kurs über den Rassismus Wiener Kaffeehäuser mit ihrem grossen und dem kleinen Braunen?