Die Message kam via Instagram – an einem verregneten Donnerstagnachmittag.

Kein Glanz, kein Glamour.

Nur eine nüchterne Botschaft von Roger Federer «an die Fans, die Gegner und die ganze Tennis-Familie»: «Ich bin jetzt 41 Jahre alt und habe in meiner Karriere während 24 Jahren über 1500 Matches gespielt. Und ihr wisst sicher alle: Die letzten drei Jahre waren herausfordernd für mich mit Verletzungen und Operationen. Ich habe hart gearbeitet, um meine volle Wettkampf-Form wieder zu erreichen. Aber ich kenne auch die Grenzen meiner physischen Kapazität. Und nun muss ich erkennen, dass der Moment gekommen ist, meine Wettkampfkarriere zu beenden. Der Laver-Cup von nächster Woche in London wird mein letzter Event auf der ATP-Tour sein.»

 

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Mit Roger Federer verabschiedet sich die Ausnahmefigur im Schweizer Sport schlechthin.

Der Baselbieter gewann 20 Grand-Slam-Turniere und insgesamt 103 Einzeltitel. Während 310 Wochen führte er das ATP-Ranking an. Er spielte über 130 Millionen Euro Preisgeld ein.

Vor allem hob er das Tennis punkto Eleganz, Grazie und Effizienz auf ein neues Niveau.

Und er sprengte den Rahmen der helvetischen Bescheidenheit in jeder Beziehung.

In einem Land, das sonst seinen Skiheldinnen und Eislaufprinzen zujubelt, war er der einzige Star in einer globalen Einzelsportart.

Egal ob Chicago, Rio de Janeiro, Melbourne, Johannesburg, Rom oder Peking. Wenn man sich im Ausland als Schweizer zu erkennen gab, kam das Gespräch eher früher als später auf Roger Federer.

Der Baselbieter war (und ist) der berühmteste Schweizer der Welt – und vermutlich der beliebteste.

Bei allen Erfolgen, Preisgeldern und Werbeverträgen, blieb er immer nahbar und freundlich. Und am Heimturnier in Basel ass er mit den Ballkindern Pizza.

Nun tritt er ab – einfach so, ohne Pauken, Fanfaren und Trompeten.

Trotzdem ist der Moment PR-mässig gut gewählt – auch das passt zum Geschäftsmann Federer.

Der Laver-Cup ist sein persönliches Turnier. Der Event in London wird in der kommenden Woche die grösstmögliche mediale Beachtung erhalten.

Und trotzdem bleibt im Schweizer Sport vor allem etwas: eine gigantische Leere.

Die Lücke, die Roger Federer hinterlässt, wird nicht zu schliessen sein.

Die 3 Top-Kommentare zu "Roger Federer tritt ab, ohne Pauken und Trompeten: Der grösste Sportler der Schweizer Geschichte verabschiedet sich von der Tennis-Bühne"
  • Eliza Chr.

    Danke, Roger Federer für die tolle Zeit mit Ihnen. Sie blieben trotz tollen Erfolgen auf dem Boden und sympathisch. Keiner war Ihnen zuwenig, um mit ihm zu sprechen. All dies machte Sie zu dem, was Sie sind und bleiben: ein Super-Sportler, immer anständig, freundlich und fair, auch zu den Gegnern. Sie haben das Aus verdient, und ich denke nicht, dass es Ihnen je langweilig wird mit der Familie und im Leben überhaupt, ob privat oder geschäftlich. Alles Gute, viel Erfolg und bleiben Sie gesund!

  • activ8

    Sorry, aber m.M. nur möglicherweise der Erfolgreichste - aber durchaus der Unsympathische. Danke fürs abtreten. Den On Sneaker-Scam bitte gleich mitnehmen.

  • Roger.

    Feder ist eine phantastische Visitenkarte für die Schweiz. Unzählige Male wenn ich auf der ganzen Welt sagte ich komme aus der Schweiz, kam sofort der freudige Ausruf : "Roger Federer". Er ist wohl der bekannteste und beliebste 🇨🇭 Schweizer auf diesem Planeten. Ein paar Neider gibt es überall, vor allem in der Schweiz.