Schwarze in den USA wählen diesmal mehrheitlich Donald Trump, während sie sich 2020 noch Joe Biden zugewandt fühlten. Woran liegt das?

Hier ein Erklärungsansatz: «Dass Latinos, schwarze und asiatischstämmige Männer sich vermehrt Trump zuwenden, führe ich vor allem auf den sexistischen appeal Trumps zurück.»

Übersetzt: Nichtweisse männliche Minderheiten in den USA haben eine Schwäche für Sexisten. Ein pauschaler Vorwurf, der sicher nur von einem Rassisten kommen kann, richtig?

Nicht ganz. Der Satz stammt von Professor Ibram X. Kendi, dem Leiter des Zentrums für antirassistische Forschung in Boston. Nachzulesen in einem Interview mit ihm im Tages-Anzeiger.

Kommt nun von der Tagi-Journalistin eine entrüstete Nachfrage? Wieder Fehlanzeige. Sie will lediglich wissen: «Wurde dieser appeal im aktuellen Wahlkampf stärker?» Die Aussage, dass der typische Latino oder Schwarze in den USA eben einfach eine Schwäche für Sexismus hat, bleibt unwidersprochen.

Es kommt noch besser. Laut dem Anti-Rassismus-Forscher sind die erwähnten Minderheiten besonders empfänglich für «Ängste der Männer, dass sie ihre Privilegien verlieren».

Man stelle sich für einen kurzen Moment vor, ein Vertreter der politischen Rechten würde Schwarzen, Latinos und Asiaten pauschal vorwerfen, frauenfeindlich zu sein, und sich deshalb in Sexismus zu flüchten. Der Shitstorm wäre gigantisch.

Aber hier geht es ja schliesslich gegen Trump. Da darf man alles.