Es ist nicht leicht, Mitglied der Europäischen Union zu werden. Wenn es glatt geht, dauert es zehn Jahre.

Nach einem Aufnahmeantrag hebt oder senkt die Kommission den Daumen, damit die Mitgliedsstaaten dann entscheiden können, ob der Bewerber den Status eines Kandidaten erhält.
Der muss nun seine Gesetzgebung an den acquis anpassen – an alle Verträge, Richtlinien, Verordnungen, Beschlüsse, Urteile der Union. Gut 100.000 Seiten. Erst dann wird konkret über einen Beitritt verhandelt.

Nirgends taucht ein Fragebogen auf, wie ihn EU-Chefin von der Leyen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj aushändigte. Umfangreich kann er nicht gewesen sein, denn Kiew füllte ihn binnen Wochenfrist aus.

Ausser den beiden scheint niemand den Fragebogen zu kennen, und man fragt sich, was von der Leyen versprochen hat. Ohnehin führt sie sich immer selbstherrlicher auf.

Sie zu bremsen, dürfte schwierig sein. Zwar geniesst sie nicht die uneingeschränkte Unterstützung der Europäer. Doch das braucht sie nicht. Hinter ihr steht US-Präsident Joe Biden.

Bei ihm sind europäische Interessen sicher in guten Händen.