Die Jungsozialisten haben ein Problem mit dem Linksextremismus in ihren Reihen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die St. Galler Juso-Politikerin Miriam Rizvi wegen einschlägigen Vandalismus (Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung etc.) verurteilt wurde. Schon wieder. Rizvi ist einschlägig vorbestraft.

Die Juso sehen darin aber kein Problem. Ein Rücktritt oder gar ein Parteiausschluss sei kein Thema. Ende der Durchsage.

Die SRF-Medien sehen das offenbar auch so. Rizvis Verurteilung war gerade mal eine Randnotiz im «Regionaljournal Ostschweiz» wert. Ende der Durchsage.

Doch seit bekannt wurde, dass die SVP-Jungpolitikerin Sarah Regez den sagenhaften identitären Österreicher Martin Sellner getroffen haben soll (ohne die Medien vorgängig zu informieren!), herrscht Aufregung in den Redaktionsräumen von SRF. Man macht sich Sorgen: Haben sich die jungen Volksparteiler mit rechtsextremem Gedankengut infiziert?

2. April:

  • «Rendez-vous» am Mittag macht die Regez-Sause zum grossen Aufmacher. Wir erfahren: «Innerhalb der Jungen SVP öffnen sich Gräben: Am Dienstag haben sechs Kantonalsektionen deutlich die Parteileitung der Jungen SVP kritisiert. Sie fordern diese auf, sich klar von rechtsextremistischen Gruppierungen abzugrenzen.»
  • SRF.ch doppelt nach mit einem ausführlichen Online-Beitrag: «Kommt es zum grossen Bruch?»
    - Das «Regionaljournal Basel Baselland» regionalisiert mit der Aufmacherstory: «Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP.»
  • Und weil es so weltbewegend ist, bringt «Echo der Zeit» den Knatsch um die Junge SVP prominent als zweite Story gleich nach der Bombe auf das iranische Konsulat in Damaskus.

3. April:

  • SRF.ch schiebt noch einmal zwei Briketts nach. In einem langatmigen Interview kommt eine Expertin zu Wort: «Die jüngsten Vorfälle in der Jungen SVP sind besorgniserregend.» Sellner grenze aus, belehrt uns die fachkundige Mirjam Eser Davolio, daher müsse man ihn ausgrenzen. Die zweite Meldung von SRF.ch: Kein Kommentar von der SVP-Spitze zur Jungpartei.
  • Und weil der Knatsch der Jungspunde immer noch so weltbewegend ist, kommt auch das «Echo der Zeit» noch einmal prominent darauf zurück, gleich nach der Meldung über polnische Waffen für die Ukraine: «Knatsch um die Leitung der Jungen SVP spaltet auch die Mutterpartei». Die Jungparteien von SP, FDP, Mitte, GL und EVP sind ebenfalls besorgt, in einem gemeinsamen Brief raten sie der SVP, sich von Rechtsextremen zu distanzieren.
  • Und damit es ja keiner vergisst, springt auch noch «10 vor 10» auf die Story auf.

So viel Fürsorge wurde den jungen Volksparteilern schon lange nicht mehr zuteil. Rührend. Aber vielleicht sollten wir uns doch eher um den Zustand des öffentlich finanzierten Medienkonglomerats SRF Sorgen machen.

Die 3 Top-Kommentare zu "SRF macht sich grosse Sorgen um die Junge SVP. Rührend. Doch das Gebühren-finanzierte Medien-Konglomerat sollte sich besser um die eigene Rolle in der Demokratie sorgen"
  • Mystique

    Es ist wirklich an der Zeit, SRF zu schließen! Was für eine Verschwendung meines hart verdienten Geldes, dieses linke Medium zu unterstützen.

  • Nesti

    SRF täte gut daran, mal seine linken, perfiden Befehlsgeber zu durchleuchten. Grosse Sorgen bereitet nicht die junge SVP, sondern das sozialistisch gesteuerte SRF und bezüglich Demokratieverständnis hat SRF dieses schon längst massiv beschmutzt. Keinen Gebührenrappen ist diese Anstalt wert.

  • Walter Richardsson

    Wenn etwas besorgniserregend ist - um die SRF-Terminologie zu verwenden - dann die krankhafte Einseitigkeit dieses Mediums, das regelmässig Objektivität durch Willkür ersetzt. Die SRG ist zum Spaltpilz der Nation verkommen, da kann Sommaruga noch lange von "Vorbildfunktion" säuseln. Alle Hoffnungen ruhen auf BR Rösti, den Monopolisten endlich in die Schranken zu weisen. Aber leider scheint auch ihn zusehends der Mut zu verlassen. Übrigens, eine Nachfolge für G.M ist waste of time & money.