Podcasts sind einfach, schnell und günstig produzierte Inhalte und schiessen seit einigen Jahren förmlich aus dem Boden. Wer einen Nerv trifft bei den Hörern, der kann sein Angebot dank Plattformen wie Spotify oder Apple rasch kommerzialisieren.

Der Podcast «Zivadiliring» von Gülsha Adilji, Yvonne Eisenring und Maja Zivadinovic gehört laut der Statistik zu den erfolgreichsten Schweizer Podcasts und tourt sogar mit Liveshows durchs Land. Bisher lief er unter der Marke SRF.

Dort hat man den Podcast nun aber per sofort eingestellt. Man wolle innovative Angebote fördern, doch «Zivadiliring» sei inzwischen etabliert und habe «ein grosses Marktpotenzial», so SRF. Der Vertrag wurde deshalb nicht mehr verlängert.

Ob die Macherinnen des Podcasts dieses Marktpotenzial ausloten wollen, ist allerdings noch offen. In einer Stellungnahme erklären die drei Frauen, sie seien vom Entscheid völlig überrascht worden und könnten derzeit noch nicht sagen, wie es weitergehe.

Dabei wäre das ziemlich einfach. In wenigen Minuten kann heute jeder einen Podcast in ein halbes Dutzend Plattformen integrieren. Eine Sendung, die bereits eine treue und grosse Hörerschaft hat, kann an diesen Erfolg nahtlos anknüpfen. Mit freundlicher Hilfe von SRF ist zudem bereits eine ausverkaufte Show im Hallenstadion aufgegleist. Eine solche Starthilfe würde sich so mancher Produzent wünschen.

Dreieinhalb Jahre konnten die drei Frauen das Produkt «Zivadiliring» in der geschützten Umgebung des öffentlich-rechtlichen Senders ungestört, ohne jedes wirtschaftliche Risiko und fix besoldet aufbauen. Was hält sie davon ab, sich nun einfach ab sofort dem freien Markt auszusetzen?