In den letzten Tagen hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) von SP-Bundesrat Beat Jans die Asylstatistik für den Monat August bekanntgegeben. Die Zahl der Asylgesuche lag um über 26 Prozent tiefer, verglichen mit jenen vom August 2023.

Das unter Druck stehende Amt nutzte die Gelegenheit für PR in eigener Sache und verbreitete gegenüber den Medien die Meldung, dass die im letzten November eingeführten 24-Stunden-Verfahren grosse Wirkung entfaltet hätten.

Konkret geht es darum, Asylsuchende aus Tunesien, Libyen, Marokko und Algerien, die schlechte Chancen auf Asyl haben, schneller durch das System zu schleusen. Davon versprach sich die Behörde weniger Gesuche aus diesen Regionen.

Prompt gab nun das SEM bekannt, die Bundes-Asylzentren zählten seither 42 Prozent weniger Menschen aus diesen Ländern. Leider war dies nicht viel mehr als plumpe SEM-Propaganda.

Tatsächlich sind die Gesuche aus dieser Region weiter gestiegen, wie das Schweizer Fernsehen SRF kürzlich zu Recht vermeldete. Die schönfärberische Darstellung zu den 24-Stunden-Verfahren aus der Jans-Küche wurde denn auch sowohl von der Flüchtlingshilfe als auch von der SVP kritisiert. Eine solche Übereinstimmung hat fast Seltenheitswert. Das SEM versucht sich daraufhin mit der Erklärung herauszureden, dass man «an den Wochenenden» massiv weniger Anläufe in den Bundesasylzentren von Personen aus diesen Staaten habe.

Fakt ist: Wenn die Zahl der Asylgesuche von Personen aus dem Maghreb trotz der schnelleren Verfahren weiter ansteigt, sollte man nicht – wie das SEM dies tat – von Erfolg sprechen – zumal man die eigene Zielsetzung bisher nicht erreicht hat.

Ansonsten muss man annehmen, dass das SEM die Öffentlichkeit bewusst in die Irre leiten will.