EU-Showdown im Bundeshaus. Wann werden sich Bundespräsidentin Viola Amherd und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Hände schütteln und die Verhandlungen für abgeschlossen erklären?

Schon am Freitag in einer Woche, sieben Tage später oder gar erst am 21. Dezember, wie einige in der Wandelhalle wissen wollen?

Klar ist: Damit die Gespräche für beendet erklärt werden können, braucht es die Zustimmung des Bundesrates. An der Fraktionssitzung der SVP am Dienstagnachmittag bekräftigten die beiden Vertreter Albert Rösti und Guy Parmelin laut Ratsmitgliedern erneut, dass sie das Paket ablehnen werden. Der Entscheid liegt nun bei den Freisinnigen. Sollten auch Karin Keller-Sutter und Ignazio Cassis nein sagen, käme es zu einem Marschhalt.

Insider gehen davon aus, dass Cassis zusammen mit Elisabeth Baume-Schneider und Beat Jans (beide SP) sowie Viola Amherd (Mitte) dem Anschlussvertrag zustimmen wird. Bei Keller-Sutter gibt es unterschiedliche Signale. Gegner in der FDP des Abkommens, das die Schweiz in einem noch nie dagewesenen Ausmass an die EU ketten würde, betonen, die Finanzministerin stehe dem Deal kritisch gegenüber.

Entscheidend ist: Wenn der schicksalshafte Vertrag tatsächlich die erste Hürde im Bundesrat nimmt, müssen SP, Mitte und FDP die Verantwortung übernehmen – politisch und gegenüber den Wählern ihrer Parteien.