SVP-Präsident Marco Chiesa geht. Wer soll auf ihn folgen?

Die Medien haben in den vergangenen Tagen eine Reihe von Kandidaten aufgelistet, allen voran den Kampagnenleiter der Parlamentswahlen 2023: Nationalrat Marcel Dettling.

Der Schwyzer gilt als Favorit für das Amt, weil er vor Marco Chiesa bereits als Präsident im Gespräch war, dann aber abgesagt hat.

Allerdings darf man sich auch fragen, ob die Schwyzer Frohnatur der richtige Mann ist für das SVP-Präsidium. Mit ihm käme zwar ein Spielmacher, der seit Jahren zum eingespielten SVP-Führungs-Team gehört. Es gäbe jedoch noch andere geeignete Bewerber, die der Partei vielleicht besser bekämen als die «üblichen Verdächtigen» wie Dettling eben.

Eine grosse politische Auseinandersetzung der kommenden Legislatur sind die neuen bilateralen Verhandlungen, wo es letztlich auch um die Souveränität der Schweiz geht. Warum also nicht den früheren Präsidenten der Aussenpolitischen Kommission (APK), Nationalrat Franz Grüter, ins Präsidium hieven?

Der Luzerner hat als APK-Präsident viel Mut bewiesen, als er gegen den Mainstream die Schweizer Neutralität verteidigte.

Man könnte auch auf die Karte Jugend setzen, der St. Galler Nationalrat Mike Egger stünde bereit.

Der 31-Jährige sitzt seit 2019 im Nationalrat und hat bei öffentlichen Auftritten wie zum Beispiel im SRF-«Club» oder in der «Arena» sein rhetorisches Potenzial und seine Schlagfertigkeit schon mehrfach unter Beweis gestellt.

Aber auch der Solothurner Kantonalpräsident Christian Imark würde als nationaler Parteichef eine bella figura machen. Besonders bei energiepolitischen Debatten ist er mit scharfen Voten aufgefallen.

Definitiv nicht geeignet für diesen Job scheint dagegen der Thurgauer Nationalrat Manuel Strupler, den der Tages-Anzeiger als grossen SVP-Hoffnungsträger abfeiert. Seine Defizite in Sachen Kommunikation sind wohl auch mit einem intensiven parteiinternen Debattentraining nicht wettzumachen.