Dass Sanija Ameti, Präsidentin von Operation Libero und nicht gewählte Nationalratskandidatin der GLP, nicht begeistert ist vom Wahlsieg der SVP, war zu erwarten.

Sie schmiedet aber trotz der Verluste ihrer eigenen Partei bereits wieder grosse Pläne und wünscht sich eine «liberale Allianz». Diese solle dagegen antreten, dass die Politik der SVP «normalisiert» werde, wie sie gegenüber 20 Minuten sagt.

Es bestehe die Gefahr, dass sich die anderen bürgerlichen Parteien gegenüber der SVP «koschern» lassen. Womit Ameti vermutlich sagen möchte, dass FDP oder Mitte künftig in ihrer Politik Zugeständnisse an die klar stärkste Kraft machen könnten.

Die SVP sei «für ihre Hetze belohnt worden», so Ameti weiter. Mit zwei Initiativen wolle Operation Libero dafür sorgen, dass «extreme Positionen» nicht überhandnähmen.

Konkret gemeint ist damit die Europapolitik, in der sich Ametis Gruppierung eine stärkere Öffnung Richtung EU wünscht, sowie die Demokratie-Initiative, bei der es um das Mitbestimmungsrecht von Ausländern geht.

Bei beiden Themen hat die SVP eine klare Position. Diese wurde allerdings am Wahltag von fast 30 Prozent der Wähler unterstützt.

Wenn die Politik der SVP nicht «normalisiert» werden darf, heisst das auch: Die Entscheidung fast jedes dritten Wählers in der Schweiz darf laut der Operation Libero nicht als «normal» betrachtet werden.