Als das Bikini-Bild des israelischen Models Shay Zanco vor kurzem in der Vogue erschien, war klar, dass die Generation Z in die Modewelt eingezogen ist. Denn Shay Zanco, mit 180.000 Insta-Followern, wiegt schätzungsweise doppelt so viel wie Kate Moss, als diese noch im Geschäft war.
Die Vogue-Chefin heisst immer noch Anna Wintour, von deren Abneigung gegen übergewichtige Menschen in ihrem beruflichen Umfeld jeder weiss. Selbst die TV-Milliardärin Oprah Winfrey wurde vor Jahren von ihr zum Abspecken angehalten, bevor man sie auf den Vogue-Titel setze.
Aber Anna Wintour ist inzwischen 72-jährig und klug genug, um zu wissen, dass ohne diversity nichts mehr geht. Shay Zanco wiederum kennt die Erwartungen ihrer Follower. Sie schliesst keine Verträge ab mit Bekleidungsfirmen, die nichts in ihrer Grösse im Sortiment haben «ausser dem, was sie für meinen Fotoshoot extra haben anfertigen lassen».
Die Israelin kennt keine Kompromisse: Als sie für etwas werben sollte, das nicht im Angebot war, sagte sie ab. «Meine dicken Freundinnen sollen Auswahl haben, wenn sie sich schön machen wollen. Das ist nicht zu viel verlangt.»
Mit ihrem selbstsicheren Auftreten sorgt sie bei potentiellen Auftraggebern auch schon mal für Irritation: «Ich fragte sie, ob ich da, wenn ich einfach hingehe, eine Hose kriege, die ich höher als bis zu den Knieen ziehen kann. Sie starrten alle verlegen auf den Tisch.»
Anna Wintour, smart Great Lady of Fashion, begriff, dass sie entweder mitgehen muss – oder gegangen wird.
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Wieso müssen es nach den mageren Models gleich solch Übergewichtige sein. Bin ich nun ein schlechter Mensch, wenn ich dieses Model nicht hübsch finde?
Ich gehöre zur Generation X und bin nach 25 Jahren gleich schwer wie am Stellungstag. Die Generation Z , so habe ich mal gelesen, weiss mehr über die Ernährung als wir damals. Bin gespannt wie die mal in 25/40 Jahren aussehen wenn sie mit 20 schon so schwer sind. Jetzt mache ich mir Sorgen um die AHV.
Solange Bart Simpson es nicht auf die Titelseite schafft, wird der Schönheitswahn bestehen bleiben.
Es nimmt den Mädchen bestimmt jede Menge Druck. Die Vogue bleibt allerdings von einer völlig anderen Frau gekauft.
Schönheit ist überall, und kulturell teilweise völlig unterschiedlich. Sie sieht man auch jeden Tag in Durchschnittsgesichtern. Zumindest in der westlichen Kultur wird sie doch (auch) als ein Wettbewerb, ein ehrgeiziges Ziel bleiben. Der Mensch ist nun mal strebsam. Die Lehre hier raus ist vermutlich, dass man sich in jeder Phase lieben soll.
Body positivity ist eine Plage. Natürlich haben es bei weitem nicht alle in der eigenen Hand, etwas dagegen zu tun. Es aber als Normalität darzustellen ist absurd und dumm, denn je übergewichtiger desto anfälliger für viele Krankheiten. Auch in der Corny-Pandemie wurde geflissentlich verschwiegen, wie viele Übergewichtige primär von schweren Verläufen an Covid-19 betroffen sind.
Natürlich soll man sich auch übergewichtig glücklich fühlen können, aber d.h. nicht sich quasi stolz zu fühlen.
Wird Vogue jetzt von McDonalds gesponsert? Da kommt mir spontan der Film "Branded" in den Sinn.