Wenn Frauen Männer und Männer schwanger sein können, dann können Übergewichtige auch unter Magersucht leiden. Pardon: «Mehrgewichtige» muss das heissen.

So nennt es Die Zeit jedenfalls in einem Beitrag über «atypische Anorexie». Das ist ein Phänomen, in dem jemand magersüchtig ist, man es ihm aber nicht ansieht. «Atypische Anorexie» bleibe oft unentdeckt, heisst es weiter. Das macht Sinn aufgrund der Beschreibung.

Die Diagnose bedeutet: Trotz normalem oder überdurchschnittlichem Gewicht leiden die Betroffenen unter Folgeschäden wie Nährstoffmangel oder Nierenbeschwerden. Gezeigt wird das am Beispiel von Janina, der man visuell keine Magersucht attestieren würde.

Sie hatte nach einem schlecht verlaufenen Date beschlossen, abzunehmen. Schaffen wollte sie das mit einem knallharten Ernährungsplan und Bewegung. Damit kam sie von 116 auf 86 Kilo.

Weil sie nach wie vor eher üppig ausgestattet war, kam niemand auf die Idee, dass Janina unter Anorexie leiden könnte. Stattdessen wurde sie mit Lob überschüttet für das erfolgreiche Abnehmen. Erst einer Psychotherapeutin fiel das nach der Beschreibung des Essverhaltens auf.

Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass rund 1 Prozent aller Frauen in Deutschland unter atypischer Anorexie leidet.

Die 3 Top-Kommentare zu "Übergewichtig und doch magersüchtig: Es gibt nichts, was es nicht gibt"
  • erstaunte

    „Pardon: Mehrgewichtige muss das heissen.“ Nicht - Ihr - Ernst! 🤦‍♀️ „Das ist ein Phänomen, in dem jemand magersüchtig ist, man es ihm aber nicht ansieht.“ - Ach nee … ! 🙄 ! Mannomann! Sind die denn alle verrückt geworden? Die Welt ist zu einem einzigen metastasierenden Paradoxon mutiert. Rette sich, wer kann! 📣 🛟

  • roro1

    Ja, jeder ist krank, sagt die Pharma-Industrie und die Ärzte und Apotheker und Therapeuten bestätigen das jeden Tag aufs Neue. Nur gut, dass das Geld begrenzt vorhanden ist. So sind wir gezwungen, irgendwann aufzuwachen und festzustellen, dass die angebliche Gesundheitsversorgung nicht nur uns alle viel kränker gemacht hat, als wir jemals zuvor waren. Sie hat uns auch völlig verarmen lassen. Wir geben für Nahrung 3x weniger aus als für die Gesundheitsversorgung. Sind wir bescheuert?

  • Peter Hasler

    Ob ein Nährstoffmangel oder Nierenbeschwerden gleich mit einer Magersucht gleichgesetzt werden können, wage ich zu bezweifeln. Un wenn solche 'Erkenntnisse' vom Robert-Koch-Institut kommen, dann wäre ich vorsichtig, Stichwort: symptomlose Kranke. Es klingt doch eher danach, als dass hier eine neue Moral-Front aufgebaut wird: Übergewichtige berufen sich zukünftig auf ihre symptomlose Magersucht, um Mitleid und Verständnis zu erzwingen. S. Ricarda 'die Grüne Tonne' Lang mit ihren Ernährungstipps.