Nachdem Radio SRF, gestützt auf ein internes Papier des Verteidigungs-Departements, berichtet hatte, das Schweizer Militär stecke in der Finanzklemme und habe Mühe, getätigte Rüstungskäufe abzuzahlen, eilte Armeechef Thomas Süssli vor die Bundeshausmedien, um Entwarnung zu geben. Wer die Pressekonferenz mitverfolgte, wurde den Eindruck nicht los, dass er mit seinem Auftritt nur noch mehr Verwirrung stiftete.

Fest steht, dass das Militär offene Verpflichtungen von insgesamt dreizehn Milliarden Franken vorweist. Das ist laut Korpsommandant Süssli aber kein Problem. Es sei normal, dass man Rüstungsgüter über Jahre hinaus in Tranchen abzahle. Aufgrund von Liquiditätsengpässen müsse man jetzt allerdings den Abzahlungsrhythmus zeitlich etwas strecken. Das sei kein Drama.

Gleichzeitig gab er dann aber auch zu verstehen, dass man bei einer Mobilmachung nicht für alle Einheiten Material habe. Von sechs Panzerbataillonen seien zum Beispiel bloss zwei wirklich einsatzbereit. Dies, weil eben das Geld für Rüstungskäufe fehle.

Was für ein Geschwurbel. Wenn er mehr Geld braucht, um die Verteidigungsbereitschaft der Armee zu erhöhen und sie modern auszurüsten, sollte er das auch so sagen. Aber den Notstand ausrufen und dann gleichzeitig Entwarnung geben geht nicht.

Bundesrat Ueli Maurer wollte einst als Verteidigungsminister die beste Armee der Welt. Das muss auch das Ziel der aktuellen Amtsinhaberin Viola Amherd und ihres Armeechefs Süssli sein.

Vorläufig befehligen sie die klammste Truppe Westeuropas.