Die gezielte Tötung von Aiman al-Sawahiri durch eine US-Drohne wird in Washington als grosser Erfolg gegen den Terrorismus gefeiert. Er werde es nie wieder zulassen, dass Afghanistan zu einem sicheren Zufluchtsort für Terroristen wird, sagte US-Präsident Joe Biden am Montag, als er die Tötung des 71-Jährigen auf dem Balkon des Weissen Hauses verkündete. Der Al-Qaida-Emir Sawahiri war einer der meistgesuchten Männer der Welt.

Doch Biden täuscht sich und die Welt. Das Ende des Nachfolgers von Osama bin Laden zeigt, wie sicher sich Terroristen in Afghanistan wieder fühlen, seit die Taliban wieder an der Macht sind. Sawahiri hatte sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in einer abgelegenen Höhle in irgendeinem öden Gebiet aufgehalten, sondern mitten in Kabul, der Hauptstadt Afghanistans.

Getötet wurde er in einem Haus, das einem prominenten Berater des ranghohen Taliban-Führers Siradschuddin Hakkani gehört. Das alles zeigt, dass Al-Qaida in Afghanistan mit der ausdrücklichen Erlaubnis, dem Schutz und der Unterstützung der Taliban operiert. Afghanistan ist nach dem Rückzug der US-Truppen vor einem Jahr wieder zu einem sicheren Zufluchtsort für führende Al-Qaida-Anführer geworden.

Die 3 Top-Kommentare zu "US-Präsident Joe Biden will verhindern, dass die Taliban Al-Qaida-Terroristen Asyl gewähren. Dass sich der Nachfolger von Osama bin Laden bis zu seiner Tötung mitten in Kabul aufgehalten hat, beweist aber, dass ihm das nicht gelingt"
  • aliasmailster

    Ist es nicht seltsam, Amerika mordet seit Bestehen und alle applaudieren. Und wenn Putin das Morden im Donbass beenden will, schreien alle "Mordio!". Man muss eben nur die "richtigen Argumente" in's Feld führen, dann sind alle zufrieden. Hat in Vietnam geklappt, hat in Korea geklappt, hat im Irak geklappt, in Afghanistan, Syrien, Jugoslawien und an vielen anderen Orten der Welt. Inzwischen dürfte die Bilanz der Todesopfer die des Dritten Reiches übersteigen. Und die Welt klatscht Beifall....

  • markusspycher

    Biden braucht dringend Erfolge. Es heisst, dass der Getötete seit langem beobachtet wurde. Man hätte ihn also auch früher liquidieren können. Wurde natürlich in bester US-Manier genau getimed. Aber ja, die von Bidens Ghostwriter gewählten Worte waren gut gewählt, um die tumben Massen zu beruhigen, nach dem Debakel des Abzuges der US-Truppen vor nicht langerZeit. Kein einziger kritischer Kommentar über dieses Ablenkungsmanöver in den CH-Medien.

  • Carrassius

    Was der jetzt hingerichtet Al-Kaida-Führer verbrochen hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Dass er hinterhältig mit einer Rakete mitten in Kabul getötet wurde, ist schockierend und wirft einen abgrunddunklen Schatten auf die USA, wobei klar ist, dass dieser staatlich organisierte Mord in einer langen Reihe von gleichartigen Aktionen stand. Unsere Regierung sollte eine scharfe Démarche gegenüber den USA verfassen. Weil unsere Sieben sich scheuen so etwas zu tun, wird das ein Wunsch bleiben.