Ein anscheinend abgetauchter Aussenminister, eine umstrittene Beförderung und ein ungebrochen täppischer Präsident: Die jüngste Analyse der Biden-Administration des renommierten amerikanischen Investigativ-Reporters Seymour Hersh wirft interessante Fragen auf und gibt aufschlussreiche Antworten.

Besonders auffällig findet Hersh, wie still es in den vergangenen Wochen um US-Aussenminister Antony Blinken geworden war – vor allem im Vergleich zu Sicherheitsberater Jake Sullivan und der neuen Vize-Aussenministerin Victoria Nuland. Ein gut informiertes Mitglied des Weissen Hauses brachte Licht ins Dunkel: «Blinken hat erkannt, dass die USA – und somit auch unser Verbündeter Ukraine – einen Konflikt gegen Russland nicht siegreich gestalten können.»

Blinken hegte offenbar den Wunsch, in die Fussstapfen seines Vorgängers Henry Kissinger zu treten, der mit dem Pariser Friedensabkommen von 1973 den Vietnamkrieg beendete. Doch seine Ambitionen wurden durch Erkenntnisse des CIA zunichte gemacht, die der geplanten ukrainischen Grossoffensive keine Chancen einräumten. Das geplante Selenskyj-Spektakel fand demnach in einigen Kreisen der Regierung von Anfang an keine Unterstützung.

Ein kritischer Blick auf die US-Aussenpolitik, so Hersh, enthüllt unübersehbare Rückschläge – nicht nur in der Ukraine, sondern auch im afrikanischen Niger. So war etwa die internationale Resonanz auf den von Saudiarabien veranstalteten Ukraine-Gipfel in Dschiddah verhalten: Weniger als 50 Länder beteiligten sich, und die Konferenz erregte lediglich «minimales» internationales Interesse. Indien und China hätten zwar Delegationen entsandt – jedoch primär wegen wirtschaftlicher Interessen am saudischen Ölmarkt.

Die 3 Top-Kommentare zu "US-Reporter Seymour Hersh: Aussenminister Blinken hat erkannt, dass die USA einen Konflikt gegen Russland nicht siegreich gestalten können"
  • akibuddha

    Die USA und ihre Verbündeten sind nicht die Guten, was sie uns immer vorgaukeln. Wenn man bedenkt was sie in Nordafrika veranstalteten mit Irak, Libyen und Syrien. Es wurde nichts positives hinterlassen, als nur Zerstörung und viele Tote. In Afghanistan wurde angeblich die Freiheit am Hindukusch verteidigt. Nach zwanzig Jahren sind sie dann sang- und klanglos abgezogen. Das ganze muss jetzt eine Ende haben. Viele, viele Staaten haben dies erkannt und wenden sich immer mehr von den USA ab.

  • kostas

    Blinken wusste es von Anfang an, aber der Auftrag lautete bis zum letzten Ukrainer, damit die europäischen Vasallen ihre Waffen und Fruckinggas kaufen. Nun stimmt die Kasse der USA. Auch die Kasse von Russland schwillt über. Nur die Kasse der Europäer ist blank und sie machen aus Dummheit weiter. Die Satrapen der Neuzeit, die Tributpflichtig dem "Großkönig" sind, kriechen auf allen Vieren. Peinlich

  • herby51

    Auch unsere super BR haben seit langem auf das falsche Pferd gesetzt.Auf jeden Fall seit Cassis und Amherd im BR sind.Leider merkt die Schweiz,allen voran die zwei BR,dass der grösste Feind der Schweiz die USA ist. Das sind keine Volksvertreter!Wenn man die Foto von Amherd mit Stoltenberg und die Foto von Cassis mit Selenski sieht,dann sollte auch der letzte Schweizer begriffen haben dass diese 2 BR die Schweiz in den Abgrund stossen.Wir sollten mal vor der eigenen Türe wischen!