Er ist das letzte unbefleckte moralische Gewissen der Franzosen.

Robert Badinter, 95 Jahre alt, hat als Justizminister in Frankreich die Todesstrafe abgeschafft.

Im vergangenen Jahre wurde er als «Befreier der Homosexualität» gefeiert: Badinter hatte die letzten Paragrafen, die sie unter Strafe stellten, aufgehoben.

Badinter unterstützt die Bemühungen, Putin vor den Internationen Gerichtshof in Den Haag zu bringen und die in der Ukraine begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit praktisch live zu dokumentieren.

Im Nachhinein sei es meist zu spät und schwierig.

Er hat mit zwei renommierten Juristen ein Buch veröffentlicht: «Vladimir Poutine, l’accusation» (Fayard).

«Innig wünscht» er sich, dass die Anklage zu einem Prozess führe. Doch ein Gerichtsverfahren hält er für «wenig wahrscheinlich».

Wahrscheinlicher sei leider der Einsatz von Atomwaffen.

Badinters absolute Priorität: Dieser Krieg muss beendet werden. Aber wie? Es gibt zwei Möglichkeiten: Mit Waffen oder Worten.

In einem Interview mit L’Express plädiert Robert Badinter für eine Friedenskonferenz.

Vorbehaltlos unterstützt Badinter Emmanuel Macron, der «Russland nicht demütigen» will: «Jeder Präsident der Französischen Republik, Mitglied der EU, würde die gleiche Politik betreiben.»

«Wenn weiter nur die Waffen sprechen», so Robert Badinter, «sehe ich nicht, wie dieser Krieg beendet werden kann.»

«Deshalb» plädiere er für eine «internationale Friedenskonferenz». Das Ziel: «Die Ukraine retten, ohne dass Putin sein Gesicht verliert.»

Die 3 Top-Kommentare zu "Verhandeln mit Putin: Frankreichs berühmtester Justizminister will die Ukraine retten. Robert Badinter plädiert für eine Friedenskonferenz"
  • Jürg Schneeberger

    Das Problem und die Schwierigkeit sehe ich klar mehr im Westen. Die Frage stellt sich ergo, wie dies anstellen, ohne dass der Westen sein Gesicht verliert.

  • zizero

    Putin soll das Gesicht nicht verlieren? Was ist mit dem Provokateur und Agressor USA! Wieviele Kriege haben die Amis seit dem 2. WK begonnen und nur Schutt und Asche hinterlassen? Wann will er die auf die Anklagebank setzen ?? Ist doch auch wiederum alles Propaganda !

  • Eurasian Peace

    Er scheint mir vor dem Hintergrund Putin vor d. int. Gerichtshof bringen zu wollen u. als Autor eines Buchs mit dem Titel „…Poutine, die Anklage“ nicht der geeignete und vor allem kein glaubwürdiger Initiator für Friedensverhandlungen zu sein.