Deutschlands Gerichte sind überlastet. Die Folge: Kriminelle kommen straffrei davon, weil ihre Taten bis Prozessbeginn verjährt sind.

Aber es gibt Richter, die Prioritäten setzen. Demnächst steht Thüringens AfD-Chef Björn Höcke vor Gericht, weil er einen Nazispruch im Mund geführt haben soll.

Dieses Verfahren darf nicht verzögert werden. Denn im Juni wird in Europa, im September in Thüringen gewählt.

Politisch motiviert? Aber woher denn!

Es ist sicher nur ein Zufall, dass das Justizministerium in Erfurt von einer Grünen und die Regierung von einem Linken geführt wird.

«Alles für Deutschland» lautet der Spruch, der Höcke zur Last gelegt wird. Es ist richtig, dass die SA diese drei Worte als Motto verwendete. So wie der Nazistaat aber auch das auf Plato zurückgehende «Jedem das Seine» missbrauchte und entstellte.

Es kommt auf den Zusammenhang an. Würden deutsche Politiker nicht für sich in Anspruch nehmen, alles für Deutschland zu tun? Ist «suum cuique» nicht ein Pfeiler des Rechtsstaates?

In Deutschland ist nicht so wichtig, was gesagt wird, sondern wer es sagt. Höcke könnte wohl schon in heisses Wasser geraten, wenn er erzählen würde, dass er mit einem Volkswagen über die Autobahn in ein Ferienlager gefahren sei.

Aber wenn Robert Habeck Einsätze der Polizei gegen Klimakleber mit dem Naziausdruck Rollkommando belegt, regt sich kein Lüftchen.