Jacqueline Kennedy, Lady Diana oder Grace Kelly sind die Namen, die sofort in den Sinn kommen, wenn über Stilgöttinnen gesprochen wird. Gemäss deutschen Frauenzeitschriften ist auch Annalena Baerbock inzwischen in dieser Kategorie verortet; Mode-Bloggerinnen schwärmen vom unverkennbaren «Annalena-Style»: schnörkellos, geradlinig, elegant.

Tatsächlich hat die deutsche Bundesaussenministerin inzwischen einen Kleidungsstil, an dem es wenig bis nichts zu beanstanden gibt – was in einem erstaunlichen Gegensatz zu ihrem Politikstil steht. Oder anders gesagt: Man wäre froh, Baerbock wäre mit modischen Ausfällen à la Parteikollegin Claudia Roth in den Schlagzeilen anstatt mit immerwährenden verbalen und diplomatischen Aussetzern.

Die Fashion-Metamorphose der Annalena B. klingt ein bisschen nach dem «Aschenbrödel»-Märchen. Zerlumpt liess sie sich zwar nie blicken, aber doch war sie eher nachlässig gekleidet und huldigte als Grünen-Politikerin einem mitunter biederen Öko-Look. In Talkshows trat sie jahrelang in braven Blümchen-Kleidern auf.

Die mit dem Ministeramt neu hinzugekommenen Garderobenstücke wie Goldrobe und Kaschmir-Mantel sind allerdings keine Gaben einer guten Fee, sondern die des Steuerzahlers. Und damit endet das Märchen vom modischen Aufstieg Baerbocks abrupt.

Entlang dieser Entwicklung lässt sich auch erzählen, dass Baerbock keinen eigenen guten Stil hat, sondern erst, wenn sie, wie bekannt ist, von sündteuren Stylisten beraten und in Szene gesetzt wird.

Inkompetenz also auch auf diesem Gebiet.

Schade, man würde gerne wenigstens hier eine andere Geschichte erzählen können.