Und da sage niemand, dass die EU ihren Job nicht ordentlich macht: Die wissenschaftlichen Mitarbeiter im Europäischen Parlament haben jetzt eine Studie zum Verhältnis gegenüber China herausgebracht. Ungeschöntes Ergebnis: China liegt bei den Veröffentlichungen auf den Gebieten Solar- und Windenergie, Lithiumbatterien, Wärmepumpen und Kohlenstoffabscheidungs-Technologien vor der Europäischen Union.

China entwickele sich «immer mehr zu einem weltweit führenden Land in Sachen Wissenschaft und Innovation, und zwar bei mehreren kritischen Technologien», heisst es in dem Papier der aufrichtigen EU-Beamten.

Die Autoren führen damit die Strategie von EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen ad absurdum, die das Ziel ausgegeben hat, die Abhängigkeit von China bei wichtigen Technologien zu verringern. Es passiert offenbar das Gegenteil: Die Abhängigkeit der EU von China sei in den vergangenen Jahren auf rund 22 Prozent aller Importe angestiegen, während der chinesische Importanteil in den USA über Jahre hinweg gesunken sei, heisst es in dem Bericht.

Die Strategie dahinter geht so: Peking lässt sich Zeit beim Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und nutzt diese Jahre dafür, sich mit Forschung und Entwicklung auf das Zeitalter der erneuerbaren Energien vorzubereiten. Europa unter von der Leyens Führung macht es umgekehrt. An dem niederschmetternden Ergebnis kommen selbst die wackeren EU-Wissenschaftler nicht vorbei.