Sam Bankman-Fried, der Gründer der soeben zusammengebrochenen Krypto-Börse FTX, gerät ins Visier von Justiz und Politik. Es kommt zu Klagen, und die US-Finanzministerin Janet Yellen fordert eine strengere Überwachung der Märkte.
Und noch mehr: Viele Leute haben Geld verloren, Bitcoin verschwanden, die Empörung ist gewaltig, auch gegen die Prominenten, die der Finanzjongleur um sich geschart und als Botschafter für seine Sache eingespannt hat. Etwa Tom Brady oder Gisele Bündchen.
Nun präsentiert der amerikanische Wissenschaftspublizist Michael Shellenberger eine Art Schadenaufnahme, in der er auch die ideologischen Verstrickungen analysiert.
Bankman-Fried trat gross auf als Vertreter des sogenannten effektiven Altruismus, das heisst, möglichst viel Geld zu verdienen und damit Spenden zu finanzieren, Gutes zu tun.
Bankman-Fried spendete für Pandemieprävention und -bekämpfung. Er trat auf bei Klaus Schwabs Weltwirtschaftsforum in Davos, er machte bei Clintons «Clinton Global Initiative» mit.
Er verkörperte auch den Trend zur woken Firma, zum Einträufeln von Gemeinwohl-Argumenten in die Betriebswirtschaft, machte einen so harmlosen Eindruck wie seinerzeit Madoff.
Immerhin, so Shellenberger, entlarvt der Krypto-Betrug der FTX den ganzen «woken Kapitalismus» als Betrug.
Sie müssen sich anmelden, um einen Kommentar abzugeben.
Noch kein Kommentar-Konto? Hier kostenlos registrieren.
Weltwoche
Der woke Kapitalismus ist schlimmster Raubtierkapitalismus in Perfektion. Es gibt relativ wenige Gewinner im Zentrum der globalen Macht (WEF, NGO-Mafia, Finanz-Mafia, Uno) und ganz viele Verlierer, die oft gar nicht merken wie ihnen geschieht. Die Deindustrialisierung Europas, die Vernichtung ganzer Industriezweige mittels Taxonomie und ESG läuft vor unseren Augen ab. Doch die Leute meinen völlig naiv, das wäre alles im Sinne des Klimas, der Ukraine und einer höheren, besonders edlen Moral.
Dumm gelaufen. Die Lösung ist aber immer der nächste Fehler. Das WEF und Globalisten werden diesen Zusammenbruch nutzen, um auf eine massive Regulierung des Kryptoraums zu drängen. Sie wollen eine eigene Kryptowährung einführen, die das Ende der Privatsphäre bedeuten würde.
Schlimm wird es nur, wenn diese woken "Investoren" nicht das eigene sondern das Geld anderer Leute versenken. Aber war das nicht immer schon ein typisches Merkmal linker Weltverbesserer mit gleichzeitig hohem Anspruch an den eigenen Lebensstandard?