Donald Trump ist zurück. Und der neue, alte US-Präsident zögert keine Minute, seine Wahlversprechen umzusetzen.
Da kann man als Schweizer schon etwas neidisch werden.
Bei uns waren es nicht Wahlversprechen, sondern Volksentscheide, die von der Classe politique in den letzten Jahren allesamt kassiert wurden.
Das Volk wollte die Zuwanderung wieder selbst steuern – das Gegenteil ist passiert.
Das Volk wollte eine härtere Gangart gegenüber kriminellen Ausländern und in der Asylpolitik – Gerichte und Parlament sträuben sich fast täglich dagegen.
Herr und Frau Schweizer möchten auf Distanz zur EU bleiben – trotzdem wird im Bundeshaus mit aller Kraft versucht, das Land an den Staatenbund anzudocken.
Vielleicht täte es unseren Volksvertretern gut, die nächsten Monate etwas über den grossen Teich zu schielen und sich zu vergegenwärtigen, was Politiker bewirken können, wenn sie sich am Wählerwillen orientieren.
Marcel Odermatt
Die Krux liegt noch woanders. Es gibt da etwas, was man einfach NICHT lernen kann. Am Amtseinführungstag fasste Michael Smerconish (Independent) auf CNN nachdenklich u. anerkennend zusammen: „Dass Trump wieder in diese Position zurückkommt, kann man aber nicht einfach nur auf die Themen Wirtschaft /Migration zurückführen. Da ist etwas an ihm. Er hat was. Das nennt sich Charisma - und das ist der Grund für seinen Erfolg bzw. seine Wiederwahl.“
Nur den Politikern die Schuld zu geben, ist mir etwas zu "billig". Wir, das Volk, beteiligen uns zuwenig an politischen Themen. Bei Abstimmungen sind es meistens knapp über 50%. Ein vielgehörtes Argument " die machen in Bern eh, was sie wollen" ist eine blödsinnige Ausrede, sich nicht zum Abstimmungslokal zu bemühen.
Voll ins Schwarze getroffen. Allerdings fehlen uns auch Politiker von Format. Alles nur Angsthasen und Kopfnicker. Etwas mehr Trump würde uns gut tun.