Die 13. AHV-Rente muss finanziert werden. Die Bürger, Steuerzahler und Konsumenten würden dabei nicht mehr belastet, wenn dafür andernorts gespart würde.

Möglichkeiten dazu gäbe es zuhauf: Der Staat war noch nie so fett, es wurde noch nie so viel Steuergeld zum Fenster hinausgeworfen wie heute.

Doch ans Sparen denken die verantwortlichen – oder eher: unverantwortlichen – Politiker nicht einmal. Es ist für sie viel bequemer, die Steuern anzuheben.

Am allerbequemsten ist eine Anhebung der Mehrwertsteuer. Diese ist wiederholt erhöht worden – und wird für alles Mögliche und Unmögliche herbeigezogen. Nun will der Bundesrat auch die 13. AHV-Rente über diese Konsumsteuer bezahlen.

Die Haushalte sind davon mit bis zu 450 Franken pro Jahr betroffen. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse jubelt und schreibt von «positiven Beschlüssen» des Bundesrats, auf höhere Lohnbeiträge werde verzichtet.

Dass ein Wirtschaftsverband solch ständige Steuererhöhungen als «positiv» bezeichnet, erstaunt. Mangelt es an Fantasie, wo man das Geld für die AHV einsparen könnte? Oder am Mut, auch Unpopuläres vorzuschlagen?

Und sollte sich nicht jedes Sozialsystem selbst finanzieren? Wäre das nicht sauber und korrekt? Was soll der finanzpolitische Wirrwarr mit Kreuz- und Querfinanzierungen, die nur die morschen Fundamente übertünchen?

Abgesehen davon geben die Schweizer mit der steigenden Mehrwertsteuerbelastung einen wichtigen Vorteil gegenüber anderen, insbesondere EU-Staaten auf. Oder ist das vielleicht sogar das Ziel? Will man die Schweiz auf EU-Niveau hinunterziehen, damit man sie dann einfacher an Brüssel anschliessen kann?

Und schliesslich: Was geht es den Staat an, wenn ein Bürger etwas konsumiert, wenn zwei Freie einen Vertrag eingehen? Warum steckt er da seine Finger in unsere Tasche?

Dass solche Fragen nicht einmal mehr diskutiert werden, zeigt, wie weit wir uns von einer liberalen Ordnung entfernt haben.

Willkommen im Steuerstaat Schweiz.