Man zieht als Journalist nicht das schlechteste Los, wenn man die SRG als Arbeitgeberin hat. Der Lohn liegt bei den meisten Funktionen über dem Schnitt, und schafft man es als zentrale Figur vor die Kamera, winken einträgliche Nebenmandate.

Auch die Work-Life-Balance sieht bei der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt sicherlich besser aus als bei einer Lokalzeitung mit Abend- und Wochenendeinsätzen und konstanter personeller Unterbesetzung.

Dennoch befragt SRF gelegentlich das Personal nach dem allgemeinen Befinden. Die Resultate der jüngsten Runde wurden kürzlich intern verschickt. Der Sonntagsblick hatte Einblick.

Demnach fühlt sich nur rund ein Drittel der Belegschaft sicher, was den Job angeht. Der Rest befürchtet, sich früher oder später auf dem Arbeitsmarkt wiederzufinden.

Aber solange man dort ist, empfindet eine Mehrheit Stolz über die Tätigkeit für SRF und ist überzeugt, einen Nutzen für die Gesellschaft darzustellen. Auch der Lohn wird als «fair» beurteilt. Alles andere hätte auch seltsam angemutet.

Negativ zu Buche schlägt eine mangelhafte Honorierung von Leistungen. Ob das monetär oder in Form von höflich vorgetragener Wertschätzung gemeint ist, bleibt offen. Zudem fehlt es vielen an Entwicklungsmöglichkeiten. Gemeint ist eine gewisse Intransparenz bei der Vergabe von Stellen, zumal die SRF-Strukturen «zu hierarchisch» seien.

Rätsel gibt die Bilanz auf, welche die SRF-Leitung aufgrund der Befragung zieht. So würden sich demnach die Mitarbeiter «informiert und nicht alleingelassen fühlen», wünschten sich aber gleichzeitig «mehr Klarheit, Dialog und Einbindung». Was denn nun?

Zumal schwer vorstellbar ist, dass irgendein anderes Medienhaus im Land so viel interne Sitzungen, Aussprachen und ganz generell «Gschpürschmi» veranstaltet wie SRF.