13 Fragen: Abrufbar in der ZDF-Mediathek und auf dem Youtube-Kanal der ZDF- «Heute»-Nachrichten. Neue Folgen alle zwei Wochen.

Komm raus aus deiner Bubble! Ja, ich sage du. Das tun wir hier alle. Keine Hierarchien. Auf Augenhöhe. Demokratische Debattenkultur. Sag deine Meinung. Ohne Cancel-Gefahr. Du kannst aussprechen. Jeder hört dir zu. Krass, oder? Kein Durcheinander wie bei «Anne Will» und Co. Kein Ich-habe-recht-Getue. Politiker? Müssen draussen bleiben. Bei «13 Fragen» diskutieren – stehend (!) in einer Graffiti-Kulisse – unter anderem Podcaster, Rapper, Mütter, Bäckermeister, Pornodarsteller. Und Journalisten – allerdings überproportional viele.

Da bitte nachbessern. Überhaupt darf die Gästeauswahl diverser sein, konträrer besetzt. Allein: Noch ein Talk-Format, muss das sein? Wenn es gegen Spaltung hilft, immer her damit! Denn darum geht es dem ZDF hier: Statt Polarisierung werden Kompromisse gesucht. Man soll in der Debatte – aktuell: «Müssen wir alle Autokratien zukünftig boykottieren?» – über 13 Fragen zueinanderfinden. So gut es eben geht. Interaktivität wird grossgeschrieben, die Zuschauer sind aufgerufen mitzumischen. Was sie auf Youtube rege tun.

Kein Wunder, denn «13 Fragen» wurde als «Online first»-Format entwickelt. Und nicht fürs oldschool Fernsehen. Die erste Staffel startete im Herbst 2020, inzwischen läuft Staffel vier; Salwa Houmsi und Jo Schück moderieren abwechselnd – und ja, sie moderieren tatsächlich; kaum Suggestivfragen. Pro Sendung bewegen sich die sechs Teilnehmer, eingeteilt in zwei Gruppen, über ein gelb-grünes Spielfeld. Ihr Sport heisst: Sapere aude. Gute Sache das.