Nüchtern wie die Kunst ihres Mannes wirkt Angela Thomas Bill, die Witwe des Konstruktivisten Max Bill. Trocken, kühl, lustfeindlich fast. Sie lud – mit ihrem neuen Ehemann, dem Filmer Erich Schmid – in ihr Haus in Zumikon zu einem Abend mit Adolf Muschg. Dieser las aus seinem neuen Buch «Einkehr nach Hiroshima», das demnächst erscheint. Dazu gab es Musik: Barry Guy (Cello) spielte mit seiner Frau Maya Homburger (Violine), der Tochter des bekannten Zürcher Anwalts. Die Gäste waren vor allem eingeladen, weil man Statisten brauchte für den Film, den Erich Schmid über Adolf Muschg dreht. Zwei Kameras waren im Einsatz.

Angela Thomas Bill beglückte ihre Gäste (der Saal war voll) mit ihren politischen Ansichten. Sie gab geradezu klischeehaft das Bild der Cüpli-Sozialistin. Sitzt in ihrer Kapitalisten-Villa und schwingt klassenkämpferische Reden. Sie warnte vor gefährlichen Vorzeichen, etwa «dass im Circus Conelli ein Alt-Bundesrat mit Applaus begrüsst wurde», «dass 30 Prozent der Schweizer SVP wählen», und dann kritisierte sie «das bedenkliche Kulturleben in der Schweiz». Die Gäste staunten, und mancher mag gedacht haben, dass vermutlich ihr Mann eine Filmförderung, die er wollte, nicht bekommen hat. Erich Schmid lernte Angela Thomas Bill kennen, als er einen Film über Max Bill drehte: «Max Bill – Das absolute Augenmass».

Angela Thomas Bill sprach Muschg ihre Bewunderung aus. Nicht ohne sich selbst ins rechte Licht zu rücken: «Ich bewundere sein grosses Wissen und seine Bildung. Obwohl wir ja auch nicht ungebildet sind.» Oje.

Auf einem Büchertisch lag praktisch das Gesamtwerk von Adolf Muschg zum Verkauf, und Angela Thomas Bill wies auf eine Ausstellung hin, die Hauser & Wirth vorbereitet: über Max Bill und seine Zeit am Bauhaus.

Zur Stärkung gab es Empanadas und Hackfleischbällchen, zubereitet durch Verwandtschaft aus Ecuador.

 

Benefiz for Kids» ist eine Charity-Organisation, die vor zwanzig Jahren von Mirjam Bernardi gegründet wurde (damals zugunsten von SOS-Kinderdörfern in Afrika); mit Fundraising-Veranstaltungen wurden in den letzten zehn Jahren 700 000 Franken für kranke Kinder in der Schweiz gesammelt. Am Samstagabend lud «Benefiz for Kids» erstmals in die «Seerose» am Zürichsee, 162 Gäste kamen; Gesamterlös (Eintritte und Tombola): 30 000 Franken.

Eine der Mit-Organisatorinnen ist Stephanie Ehrensberger, eine lustige Münchnerin, Frau von Beat Ehrensberger, Rechtsanwalt, der im internationalen Rohstoffhandel tätig ist, ein Family-Office für einen Kasachen verwaltet; er ist Stubenmeister bei der Zunft Witikon und engagiert bei den Zürcher Singstudenten (den schlagenden). Stephanie Ehrensberger hat Jus studiert, macht Steuerberatung («Mein bester Kunde ist mein Mann»), ist – ganz neu – Präsidentin der Kirchenpflege Uitikon, macht – natürlich ehrenamtlich – die Buchhaltung für die Kinderhilfe Uitikon, eine von Pfarrer Sieber gegründete Hilfsorganisation – tut also einiges für die Allgemeinheit. Beim Sechseläuten führte sie eine 65-köpfige Kindertruppe der Zunft Witikon beim Umzug an.

Kennengelernt haben sich Stephanie und Beat Ehrensberger in München beim Oktoberfest. Sie hatten ihre Logen nebeneinander, der Singstudent aus Zürich und ihr Vater, der Mediziner aus Erlangen, der auch Mitglied einer schlagenden Verbindung ist. Stephanie und Beat waren beide 22, er sagte: «Besuch mich mal in Zürich», das tat sie, mit 23 haben sie geheiratet. Sie haben fünf Kinder, nächstes Jahr ist silberne Hochzeit.

Es war ein familiärer Abend. Beat Ehrensberger sass neben seinem besten Freund, Adrian Hofer, Verwaltungsrat bei Appenzeller und neu in der Geschäftsleitung von Adecco (die beiden waren, wie Bilderbuch-Zwillinge, haargenau gleich angezogen, ohne dass sie das – wie sie versicherten – vorher abgesprochen hätten). Viele Freunde aus Uitikon-Waldegg waren da (dort wohnen die Ehrensbergers), die dortige Boutique «Mes Amis» machte eine Modeschau, Ute Baum und Alex Krieger von Vainard Fine Jewellery spendeten einen Hauptpreis, Peter Wick, der Wetterfrosch von Tele Züri, machte die Moderation, G-Sax und DJ Tom Stone die Musik. Die unprätentiöse Sommernachtsparty wurde in nur zweieinhalb Monaten organisiert, sie soll nächstes Jahr wieder bei Thomas Krebs in der «Seerose» stattfinden. Vorher aber kommt noch das Oktoberfest, auch zugunsten von «Benefiz for Kids», im «Giardino Verde» in Uitikon.