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«Die Flamingos gibt es längst nicht mehr»: Rilke-Karussell im Jardin du Luxembourg.

Ich kämpfe um dein Leben und du um deinen Tod

Meine geniale Freundin Jacqueline war Frankreichs bekannteste Sterbehilfe-Aktivistin. Im Frühling traf ich sie in Paris ein letztes Mal.

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31.07.2022
Paris Jacquelines Nachricht traf ein, als die grossen Frühjahrsorkane übers Land fegten und jede Menge Lärm und Unsinn veranstalteten, besonders hier oben an der Ostsee. Sie deckten Häuser ab, entwurzelten Bäume, sie heulten durch di ...
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16 Kommentare zu “Ich kämpfe um dein Leben und du um deinen Tod”

  • Jacob Tomlin sagt:

    Es ist eben unter diesen Umständen leichter, das Leben zu verlassen als die Wohnung. Eine kleine Schande, es nicht mehr zahlen zu können. Braucht es ein Gesetz? Würde das ökonomische Gefüge stören, so dass weniger Lebensgenuss bestände vor dem Ende. Dasselbe mit den 'islamischen Familien'. Verzichteten auf Freiheit und Selbstentwicklung zugunsten von
    ständiger Stallwärme. So kann man ja nie Amerika entdecken. Das Individuum ist Katalysator für neue Lebenswelten.

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  • Jacob Tomlin sagt:

    'Croissants mit Schinken, O-Saft, gekochte Eier, wie schön das Leben sein kann!' Nicht so schön für die anderen Wesen, als Literat kann der Autor ja komplett auf diese Welt verzichten, moralisch aber nicht entschuldigt. Schinken wächst nicht auf Bäumen, auf dem Boden. O-Saft ist auch obsolet heute, wie die croissants nicht besonders gesund. Und die Franzosen werden sicher auch kein Gehör für die Hühner haben.

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  • Janosh H. sagt:

    DANKE, dass wir an dieser traurigen aber auch besinnlichen Geschichte haben teilnehmen dürfen. Ich begleite als 'Bénévole' Menschen, welche im Alters- und Pflegeheim auf den Schlusspunkt ihrer Lebensgeschichte warten. Die Entscheidung WIE+WANN müssen wir ihnen überlassen. EINMISCHEN VERBOTEN!
    Viele haben 'offene Rechnungen' rechtzeitig bereinigen können. Aber es gibt auch Menschen, welche verzweifelt darauf warten, sich 'entschuldigen' zu können. Ihnen dabei zu helfen ist unsere Pflicht.

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  • Berührend. Und nachdenklich machend. Danke

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  • Die Filzlaus sagt:

    Das ist eine brillant geschriebene Erzählung. Facettenreichtum und Wortspiele erinnern mich an Wimmelbilder für Kleinkinder, an Bilder von René Magritte aber vor allem an das Gemälde „Las Meninas“ von Velasquez, das viele Fragen aufwirft: Warum wagte er es, die Dargestellten zu malen wie beim Schnappschuss eines Fotos? Hat er sich selbst aus Eitelkeit ins Bild gebracht? Und warum ist das Königspaar nur im Spiegelbild zu sehen?
    Danke Herr Matussek! Respekt für diese meisterhafte Vielfalt! 🌾

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    • Die Filzlaus sagt:

      Ein Argument gegen Suizid ist u.a. ein psychologisches Phänomen: Unbewusste Angst vor dem Tod und verdrängte Todesangst können (muss nicht so sein) UMGEKEHRT ins Bewusstsein gelangen, sprich als Todessehnsucht. Das kann bei allen Verdrängungen so sein, wie auch z.B.: „Ich will nicht weiterleben, wenn meine 98 j. Mutter stirbt“ = verdrängte Wut/Hass auf die Mutter wird als übergrosse Liebe erlebt. Weil wir dürfen keine Angst haben/zeigen und müssen die Mutter lieben in unserer Gesellschaft.

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  • ritchief sagt:

    Dieses Essay hat mich sehr ergriffen!
    Wenn es nach ethisch religiösen Gründen kein Recht auf Selbstmord gibt, dann vor allem auch kein Recht auf Abtreibung!
    Ich respektiere durchaus Menschen ohne Glauben. Aber Leben ist eine Gnade. Leben wirft man nicht einfach weg oder zerstört sogar ungeborenes Leben. Ich spreche von einer Freundin, die vor Jahren abtreiben wollte und in buchstäblich letzter Minute sich dagegen entschloss. Mutter & Tochter sind glücklich und leben harmonisch!

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  • ritchief sagt:

    Lieber Herr Matussek
    Ihr Essay hat mich sehr ergriffen!
    Wenn es nach ethisch religiösen Gründen kein Recht auf Selbstmord gibt, dann vor allem auch kein Recht auf Abtreibung!
    Ich respektiere durchaus Menschen ohne Glauben. Aber Leben ist eine Gnade. Leben wirft man nicht einfach weg oder zerstört sogar ungeborenes Leben. Ich spreche von einer Freundin, die vor Jahren abtreiben wollte und in buchstäblich letzter Minute sich dagegen entschloss. Mutter & Tochter sind glücklich und leben harmonisch!

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  • Liszt sagt:

    Das Leben ist ein Geschenk. Es ist eine Kunst, sich dem Leben anzuvertrauen, sich ihm hinzugeben, es mit Sinn zu erfüllen und dadurch seinen Wert selbst zu bestimmen. Unser Leben hat den Wert, den wir ihm zu geben vermögen.
    Guter Artikel.

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  • hansenberlin sagt:

    Geschätzter Mathias Matussek,
    großartig geschrieben, gedacht und einfühlsam reflektiert. Ein so großesThema so leichtsprachig und doch tiefdenkend zu besprechen gelingt wohl nur Ihnen in diesen Zeiten. Vielen Dank und mein außerordentlicher Respekt für Ihren Mut, Ihre Standhaftigkeit und Zuverlässigkeit. Sie sind ein außerordentlicher journalistisch arbeitender Schriftsteller. Es gibt derzeit keinen mehr wie Sie.
    Fühle mich als Agnostiker Ihren Gedanken sehr verbunden.
    Harald H.

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  • dschib sagt:

    Einverstanden: herzergreifend, wunderbar geschrieben. Danke! - Eine Frage bleibt: wie kam Jacqueline zum Natrium-Pentobarbital? Kaum im Paris (Verschreibung wird strafrechtlich verfolgt), Von EXIT Schweiz? Auch nicht, denn Jacqueline wäre nicht “qualifiziert” genug dafür. Weiss es Matussek u. behält es für sich?

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  • dontgiveup sagt:

    Der Verlierer ist hier ausschließlich die Dame selbst. Sie hat offenbar zu keinem Zeitpunkt den tieferen Sinn ihres Lebens begriffen. Gründe für diese Unfähigkeit scheinen deren ausgeprägte Egozentrik, der überwiegend nur an Äußerlichkeiten orientierte Blick und das verkrampfte ideologische Bedürfnis, selbst über sein Schicksal bestimmen zu müssen, gewesen zu sein. Der Dame fehlte die notwendige innere Gelassenheit, den Lauf ihres Lebens, einfach zu akzeptieren.
    Dafür dient nun die Sterbehilfe?

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  • Paolo Martinoni sagt:

    Ich lebe, weil ich gerne lebe. Nicht, weil andere (trotz Schmerzen) weitergelebt bzw. auf einen Suizid verzichtet haben. Ich orientiere mich nicht an dem, was andere Menschen geschrieben bzw. gesagt haben, sondern an meiner Innerlichkeit.

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  • iris sagt:

    Ein intelligentes sowie herzergreifendes Essay. Bravo!

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