Die höfische Etikette im Italien der Renaissance kultivierte die Vermeidung jeglicher Anstrengung als Sprezzatura. Die aristokratische Lebensart sollte mühelos erscheinen und elegant. Als eine Kunst, die nicht wie Kunst aussieht, beschreibt sie Graf Ludovico in Castigliones «Hofmann». Sie entsprach einer Frühform jener Coolness, die im 20. Jahrhundert vor allem in afroamerikanischen Subkulturen, später dann in der Popkultur als eine Haltung von Aussenseitern Karriere machte. Die Sprezzatura als herrschaftli- che Coolness erfordert Reichtum und Macht. Die damit verbundene gewollte, stilisierte Nachlässigkeit im Auftreten ist Ausweis von Souveränität.
Das Auto mit der im Augenblick ve ...
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