Herr Muschg, immer weniger Leute verfügen heute über eine klassische, humanistische Bildung. Griechisch und Latein geraten in Vergessenheit, die literarischen Klassiker werden in Wikipedia-Zusammenfassungen «gelesen». Ist das schlimm?
Es wäre nicht so schlimm, wenn es viele andere Quellen gäbe, aus denen wir tragfähige Normen schöpfen könnten. Die Antike war einmal ein Modell, an dem man für das eigene Leben Mass nahm. Was Gewinn brachte, lernte man nicht nur zählen, sondern wägen, gemeinschaftlich erwägen. Man pflegte die Kunst der Rede – in einer solchen nannte der grosse Staatsmann Perikles als Vorzug seiner Stadt Athen, dort verstehe man «schön zu leben». Dami ...
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