Freiheit der Wirtschaft

Nr. 9 – «Die offene Gesellschaft und ihre Feinde»Editorial von Roger Köppel

Ihr Plädoyer für die «offene Gesellschaft», das sich über weite Strecken wie ein Plädoyer für freien Welthandel liest, steht im Widerspruch zu einer unübersehbaren Vielzahl von Berichten und Kommentaren zu den Problemen, die die uneingeschränkte Immigration von Menschen aus anderen Kulturkreisen in unsere westlichen Gesellschaften verursacht (in derselben Ausgabe plakativ überschrieben mit «Achtung, die Nordafrikaner kommen»). Wenn die freie Zufuhr von Rohstoffen aus Nordafrika ein «weltweites Wunder an Frieden und Wohlstand» herbeiführt, warum dann nicht auch der freie Zustrom von jungen Männern, die hier ihre Arbeit als Ware anbieten? Weil dieser zu gesellschaftlichen Konflikten und kultureller Erosion führt? Dann gilt dasselbe aber bitte auch für brasilianische Rinderhälften, die mit Hormonspritzen von Indios billig produziert werden und den wuschelohrigen Schweizer Kühen die gute Laune verderben. Ihr Einsatz für die Freiheit, besonders für die Meinungsfreiheit, hat mich veranlasst, die Weltwoche zu abonnieren. Nun möchte ich Ihnen dennoch zurufen, dass totale Freiheit in der Ökonomie zur Versklavung von Völkern und Menschen durch das internationale Kapital führt. Die Freiheit der Wirtschaft muss immer wieder verteidigt werden, durch demokratisch zustande gekommene Regeln, die Wettbewerb und Mitbestimmung erhalten. Gerne auch auf dem Weg von Volksabstimmungen wie in der Schweiz. Reinhard Jung, Lennewitz (D)

Sir Karl R. Popper sagte 1965 zu seinen Studenten, dass wir dümmer seien als je zuvor und unkritisch dem gegenüber, was zu glauben gerade modern ist. Die Propaganda der Linken, sowohl Grünen wie Roten, bestärkt den Glauben an die Unmenschlichkeit unserer Welt. Historisch betrachtet, ist jedoch unsere offene Gesellschaft die beste und gerechteste Gesellschaft, die es bislang auf dieser Erde gegeben hat.

Peter Meier, Volketswil

 

Wachsender Unmut

Nr. 10 – «Bundesrätin ohne Grenzen»Marcel Odermatt über Asylministerin Baume-Schneider

Die Einladung für Asylanten von den Linken hatten wir früher schon. Heute ist die Schweiz total überbevölkert, aber das interessiert die Gutmenschen nicht, leben die meisten von ihnen doch äusserst privilegiert. Als Rentnerin muss ich 100 Prozent meiner AHV sowie die Rente versteuern, dazu kommt die Bundessteuer. Ich habe mein ganzes Leben voll gearbeitet, aber so weiss ich wenigstens, wo meine Steuern hinfliessen. Gute Nacht für die junge Bevölkerung.

Nelly Hägi, Niederrohrdorf

Der Unmut in der Bevölkerung wächst unaufhaltsam. Und nun sollen Menschen der untersten sozialen Stufe durch Wohnungskündigungen auf die Strasse gestellt werden. Diese Menschen haben ein Recht auf eine Unterkunft. Es wird höchste Zeit, das bestehende Ausschaffungsrecht von abgewiesenen Asylanten rasch und ohne Wenn und Aber zu vollziehen. Dass es für echte Flüchtlinge Platz braucht, steht ausser Frage. Dass zwei Drittel der Asylsuchenden nicht an Leib und Leben bedroht sind und nur ein angenehmeres Leben in unserem modern ausgebauten Sozialsystem suchen, ist selbst in linken Kreisen kein Tabu mehr. Wenn sich heute der gehobene Freisinn für weniger Mieterschutz aufspielt, sind es doch vorwiegend ihre Leute, die eine Zweit- und Ferienwohnung besitzen.

Paul Eschbach, Diegten

 

Félicitation!

«Weltwoche daily»Roger Köppel singt Chet Baker

Böse Menschen haben keine Lieder. Wie schön zu hören, wenn jemand singt, ohne sich gleich umzuschauen in der Angst, sich verstecken zu müssen. Félicitation! In Zürich gibt es hervorragende Chöre, man sucht immer wieder gute Tenöre; das wär’ doch was in Ergänzung zu den Liegestützen. Meine Frau und ich sind immer wieder beeindruckt von Ihrer Sendung, die wir uns in unserem ligurischen Exil jeden Morgen anhören. Ich war Konzertsänger, habe viele Liederabende in ganz Europa gegeben, zuletzt zu meinem 75. Geburtstag mit Schuberts «Winterreise» in Frankreich.

Lothar Freiburg, Imperia (I)

 

Korrigenda

Nr. 10 – «Liebe Valérie Dittli»Kolumne von Peter Rothenbühler

Leider haben wir in der Kolumne von Peter Rothenbühler fälschlicherweise statt der Waadtländer Staatsrätin Valérie Dittli ihre Schwester abgebildet, die Zuger Regierungsrätin Laura Dittli. Für diese Verwechslung bitten wir um Entschuldigung. Die Redaktion

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