Giulio Andreotti, siebenfacher Ministerpräsident der Republik Italien und inzwischen Senator auf Lebenszeit, ist 83 Jahre alt, geht frühmorgens nach dem ersten Espresso fromm zur Messe und wechselt dabei häufig die Kirche, weil er, wie er die Furcht vor Attentaten mit katholischer Ironie kaschierte, «das Paradies nicht zu früh sehen will». Dann spielt er mit den Enkeln und schreibt Bücher, ungefähr jedes Jahr eines. In seinen Alltag hat sich eine Veränderung eingeschlichen: Andreotti liest seit Tagen einen 1520 Seiten dicken Wälzer, eine spezielle Biografie seiner politischen Vergangenheit – der alte, gebückte Herr, der das Land jahrzehntelang als listenreicher Puppenspieler beh ...
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