280 Schwinger duellierten sich auf 245 Kubikmeter Sägemehl in der gigantischen Arena. 6000 Helferinnen und Helfer sowie 53 OK-Mitglieder sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Am Schluss standen sich zwei Stars gegenüber, der Innerschweizer Joel Wicki (Sörenberg) und der Berner Matthias Aeschbacher (Rüegsauschachen). Nach knallharten zwölf Minuten und 41 Sekunden war der erst zweite Innerschweizer Triumph (nach 1986 durch Harry Knüsel) perfekt. Bundespräsident und Festredner Ignazio Cassis («Mit meinen 75 Kilo und 1,71 Metern Grösse könnte man mich hier nur als Arzt oder Trompeter einsetzen») war ganz aus dem Häuschen: «Das hat Joel genial gemacht! Wir sind alle hell begeistert.» Auch Amtskollege Ueli Maurer («Ich habe in meinem Departement die Weibel abgeschafft») war des Lobes voll: «Der neue König ist absolute Spitze, er hat diesen Titel redlich verdient.» Vor drei Jahren hatte Wicki in Zug im Final noch gegen Christian Stucki verloren.

Wicki, heuer schon Rigi-Festsieger, strahlte bis über die Ohren: «Ein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen. Ich hätte das nie gedacht.» Sein Lohn: Siegermuni Magnus.

Jubel auch in den Rängen und den Festzelten. «Was für ein herrliches Volksfest! Wir sind tief beeindruckt. Bravo, Joel Wicki», sagten Lynette und Robbie Federer unisono. Die Eltern von Tennis-Superstar Roger Federer (20 Grand-Slam-Siege) waren zum ersten Mal an einem Eidgenössischen. Ob es denn auch weibliche Schiedsrichter im Schwingsport gebe, wurde auf der Tribüne gefragt. Robbie Federer lachend: «Nein, so weit sind wir noch nicht.» Derweil schaffte Unternehmer Hans «Hausi» Leutenegger den absoluten Selfie-Rekord: «Ich bin schon über 500 Mal hingestanden, ich kann nicht mehr!»

Stars auf den Festbühnen waren Oesch’s die Dritten, Sängerin Francine Jordi und Alphornbläserin Lisa Stoll. Melanie Oesch: «An Eidgenössischen auftreten zu dürfen, ist jedes Mal eine grosse Freude und Ehre.»

Übrigens: Remo Schuler aus Rickenbach gewann bei den Steinstössern. Er warf den 83,5 Kilo schweren Brocken 3,74 Meter weit.