Die Avengers sind auf der Filmleinwand so etwas wie die Best-of-Truppe aus dem Superhelden-Universum des amerikanischen Comic-Verlags Marvel. Im Verbund und mit Kräften beschützen Captain America, Iron Man, Thor, Hulk und andere die Welt vor endzeitlichen Gefahren, die von ausserhalb des Universums kommen oder auf der Erde selbst entstehen.

Die Rolle des Superhelden, um im Bild zu bleiben, spielt bei der legendären amerikanischen Marke Jeep zurzeit gerade das neue Modell Avenger. Jeep gehört mittlerweile mit Fiat, Alfa Romeo, Peugeot und Citroën zum Stellantis-Konzern und wird in der Schweiz von Astara vertrieben. H ier hat sich also eine Art Supertruppe von Automobilmarken aller Klassen gebildet. Mit der Einführung des Avengers in Europa startet die nächste Phase der Elektrifizierung der Marke Jeep, mit der bis 2025 vier vollelektrische Modelle auf den Markt kommen sollen. Bis Ende 2030 will Jeep in Europa zu 100 Prozent elektrische Fahrzeuge anbieten.

Ganz in der Tradition von Jeep wurde der Avenger mit dem Ansatz von «Design to Function» entwickelt.

Der Jeep Avenger wurde der Öffentlichkeit erstmals im vergangenen Oktober am Automobilsalon in Paris vorgestellt. Er sei wie die kommenden Modelle «genau auf Europa zugeschnitten», wie es bei Jeep heisst. «Der neue Jeep Avenger ist ein wichtiger Meilenstein für die Marke, da er das erste eines Portfolios völlig neuer Jeep-BEVs [batterieelektrische Fahrzeuge, Anm. d. Red.] ist, die in Europa eingeführt werden», sagt dazu Christian Meunier, CEO der Marke Jeep.

Ganz in der Tradition von Jeep wurde der Avenger mit dem Ansatz «Design to Function» entwickelt, wo die Formen die Funktionen repräsentieren, für die sie geschaffen wurden. Die 400-Volt-Architektur aus Batterie (54 kWh Kapazität), Motor und Getriebe bildet die Basis des Fahrzeugs, der Antrieb erzeugt 115 Kilowatt (156 PS) Leistung und ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmetern bei einer Getriebe-Untersetzung von 8,69. Mit einem Mode-4-Ladekabel und 100-kW-Gleichstrom an einer Schnellladesäule können in drei Minuten dreissig Kilometer Reichweite geladen werden. Dies entspreche exakt der Durchschnittsentfernung, die Europäer gemäss Statistik an einem Tag zurücklegten, heisst es bei Jeep.

Überraschend leicht

Jeep setzt insgesamt auf ein möglichst leichtes Konzept, bei dem die Batterie sich äusserst kompakt unter den Vorder- und Rücksitzen sowie im Mitteltunnel befindet. Das Leergewicht von lediglich 1536 Kilogramm ist ein hervorragender Wert für ein batterieelektrisches Fahrzeug. Gleichzeitig garantiert die Bauweise eine Jeep-typische hohe Bodenfreiheit, die zusammen mit den Unterbodenplatten die Akkus auch schützt. Damit übertrifft ihre Widerstandsfähigkeit bei einem Aufprall selbst strengste Vorschriften. Die Unterbodenplatten sind aus einem neuartigen Polymermaterial gefertigt. Somit sind Kratzer und leichte Beschädigungen nicht sichtbar, was das Auto für fast jeden Einsatz tauglich macht.

Bis zu 404 Kilometer Reichweite

Ziel der Ingenieure war es, ein möglichst kompaktes Fahrzeug zu entwickeln, das ein Jeep bleibt und eine alltagstaugliche elektrische Reichweite ermöglicht. Mit vier Metern Länge ist dies der kürzeste Jeep der Geschichte, und mit bis zu 404 Kilometern im kombinierten WLTP-Zyklus und mehr als 550 Kilometern im WLTP-City-Zyklus ist es auch gelungen, ein zeitgemässes und effizientes Auto auf die Strasse zu stellen. Das dürfte auch mit ein Grund dafür sein, dass der Avenger Anfang des Jahres 2023 von einer Jury aus 22 Ländern zum europäischen «Auto des Jahres» gewählt wurde.

Damit ist der Avenger nicht nur der erste vollelektrische Jeep, sondern auch das erste Modell der Marke, das diesen Titel erhalten hat – eine weitere Premiere für dieses aussergewöhnliche Modell. «Der Jeep Avenger ist ein wohlverdienter Gewinner bei ‹Car of the Year›. Er widerspiegelt überzeugend die Zeit, in die die Autowelt eingetreten ist, und strahlt mit seinem Design den grossen Wandel aus, vor dem die bekannte Marke steht», begründet Søren W. Rasmussen, der neue Präsident der Jury, die Wahl, die bereits seit sechzig Jahren stattfindet.

Tatsächlich ist der Avenger ein echter Europäer: Gebaut wird er im Jeep-Werk im polnischen Tychy, wo er all jene Eigenschaften erhält, welche die Marke zum Synonym für automobile Abenteuer im Gelände gemacht haben. Dazu gehören etwa eine Bergabfahrhilfe sowie «Selec-Terrain» für verschiedene Fahrprogramme, was ihn zusammen mit den ausgezeichneten Böschungswinkeln und der Bodenfreiheit zu einem leistungsfähigen Modell in diesem Segment macht. Es gibt keinen anderen Markennamen in der Geschichte des Automobils, der auf diese Weise stellvertretend für eine ganze Gattung von Fahrzeugen steht. Dabei ist nicht einmal sicher geklärt, wofür «Jeep» eigentlich steht. Die einleuchtende Erklärung verweist auf die Abkürzung «GP» («General Purpose») – für jeden Zweck – beziehungsweise für «Government Purpose», im Einsatz für die Regierung.

Der Grundidee des 1941 gegründeten Geländewagenherstellers ist die Marke treu geblieben.Die ersten Fahrzeuge mit zwei Türen baute Jeep für das amerikanische Militär, als klar wurde, dass sich die US-Army stark im Krieg in Europa engagieren würde. Später kamen Offroad-Modelle mit vier Türen hinzu, damit gilt Jeep quasi offiziell als Erfinder des SUVs und blieb der Grundidee, robuste Fahrzeuge für jeden Einsatz, konsequent treu. So wurde die Marke fast unfreiwillig zum Trendsetter. Modelle mit mehr Bodenfreiheit, besserer Übersicht und häufig mit Allradantrieb gehören heute zur beliebtesten Fahrzeugkategorie überhaupt.

Mit Modellen wie dem schier unverwüstlichen Wrangler oder dem stattlichen Grand Cherokee hat Jeep im Gelände – und auf der Strasse – neuere Automobilgeschichte geschrieben; mit Nachfolgern wie den kompakteren Modellen Renegade oder dem Compass den Lifestyle des Abenteurers erfolgreich bedient.

Und jetzt kann der Jeep Avenger in der Schweiz bestellt werden, womit dieser Geschichte ein neues, interessantes Kapitel hinzugefügt wird. Die ersten Auslieferungen des E-Jeeps sind für Mitte des Jahres angekündigt. Zur Auswahl stehen die folgenden Varianten: Der Longitude (ab Fr. 37 990.–) beinhaltet schwarze 16-Zoll-Felgen und Voll-LED-Scheinwerfer sowie moderne Technologien in Bezug auf Sicherheit und Leistung. Dazu gehören Tempomatfunktionen und ein Spurhalteassistent, ein 10,25-Zoll-Radio und ein vollständiges digitales 7-Zoll-Cockpit-Instrument. Dazu bietet die Ausstattungslinie eine automatische Klimaanlage, Bergabfahrhilfe und «Selec-Terrain»-Systeme sowie vernetzte Dienste.

Jeep hat im Gelände und auf der Strasse neuere Automobilgeschichte geschrieben.Der Altitude (ab Fr. 40 990.–) vereint laut Jeep «Eleganz und Komfort» mit 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und silbernen Unterbodenplatten. Zudem werden Premiumsitze aus Stoff und Vinyl verarbeitet, die zu den silbernen Zierleisten des Interieurs passen. Parksensoren im Heck, digitales Infotainment in 10,25-Zoll-Grösse und ein elektrischer Kofferraumöffner sind serienmässig vorhanden. Bei der EV-Version wird auch eine automatische Kofferraum- und Türöffnung angeboten.

Stil und Komfort

Der Summit, das Topmodell des elektrischen Jeep Avenger (ab Fr. 43 990.–), umfasst schliesslich 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Voll-LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten. Die automatische Öffnung der Türen und des Kofferraums ist ebenfalls serienmässig. Darüber hinaus bietet das Interieur einen besonderen Stil und Komfort mit mehrfarbiger Ambientbeleuchtung, einem gelben Armaturenbrett und integriertem kabellosem Laden für Mobiltelefone. Zur Summit-Ausstattung gehören modernste Assistenzsysteme mit Technologien für autonomes Fahren auf Level 2, 360-Grad-Parksensoren, eine Rückfahrkamera und ein 360-Grad-Rundumsicht-Kamerasystem.