Kritiker, die eine gemeinsame Währung über einen derart unterschiedlichen Wirtschaftsraum wie die EU als Fehlkonstrukt titulierten, wurden von der Politik und den Medien schon vor der Einführung des Euros mundtot gemacht. Man versicherte ihnen, nur Länder, welche die Maastrichter Kriterien erfüllten, würden in den Euro-Verbund aufgenommen. Das war jedoch weder bei der Lancierung und noch weniger bei späteren Anschlüssen der Fall.
Die im Maastrichter Vertrag festgehaltenen Stabilitätsregeln wurden fast von allen Regierungen, teils dauerhaft, verletzt. Die EU nimmt heute entgegen den Abmachungen gemeinsame Schulden auf und führte eigene Steuern aller Art ein. Für die wettbewerbsfähigen Länder des Nordens erwies sich der Euro über Jahre hinweg als zu schwach, was ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter stärkte. Für die unproduktiven, bürokratischen Südländer war der Euro hingegen zu stark, weshalb vor allem mittelständische Export-Unternehmen vielerorts ausbluteten.
Dennoch klopfte sich EZB-Präsidentin Lagarde vor wenigen Wochen zum 25-Jahre-Jubiläum des Euros selbstzufrieden auf die eigenen Schultern mit der Bemerkung, dass man «geliefert» habe. Die Inflation habe über die 25 Jahre nur 2,01 Prozent betragen. Stimmt, aber dies ist vor allem eine Folge der Globalisierung und nicht der EZB-Geldpolitik. In der Schweiz stellte sie sich auf nur 0,6 Prozent pro Jahr. Der Unterschied erscheint gering, aber über 25 Jahre gerechnet, bedeutet dies im Falle der Euro-Zone einen Kaufkraftverlust von 41 Prozent, in der Schweiz von nur 14 Prozent.
Das BIP pro Kopf habe seit 2000 real um 20 Prozent zugelegt. Dabei verschweigt Lagarde, dass dieses Wachstum mit einer massiven Zunahme der Staatsverschuldung erkauft wurde. Aber in der Schweiz wuchs das reale BIP pro Kopf in der gleichen Zeit mit 40 Prozent doppelt so stark. Im Jahr 2000 betrug die Differenz zwischen dem Pro-Kopf-BIP der Schweiz und dem Euro-Raum 25.500 Euro, heute rund 41.000 Euro. In Prozenten liegt das BIP pro Kopf in der Schweiz heute 129 Prozent über jenem des Euro-Mittels, vor 25 Jahren betrug der Abstand «erst» 96 Prozent.
Die Arbeitslosenrate ist in der Euro-Zone seit Ende 2018 von 10,2 auf 6,5 Prozent gefallen, liegt aber heute immer noch dreimal so hoch wie in der Schweiz, wo sich die Quote in der gleichen Zeit von 3,4 auf 1,9 Prozent zurückbildete. Die Jugendarbeitslosigkeit im Euro-Raum beträgt mit 13,9 Prozent ebenfalls ein Mehrfaches jener in der Schweiz mit 1,7 Prozent.
Die Staatsverschuldung in der Euro-Zone ist von 72,8 Prozent des BIP vor der Euro-Einführung auf heute 91,6 Prozent (Ende 2022) angestiegen, während die Quote in der Schweiz von 56 Prozent des BIP auf 42,2 Prozent sank. Der Bund erwirtschaftete in dreizehn der 25 Jahre einen Budgetüberschuss, nicht zuletzt dank der 2001 vom Parlament beschlossenen und an der Urne vom Volk mit 85 Prozent Ja-Stimmen angenommen Schuldenbremse, die seit 2003 in Kraft ist.
Aus Sicht der EU mag der Euro vielleicht als Erfolgsstory gelten, aber jeder Erfolg ist relativ, wie der Vergleich mit der Schweiz zeigt. Gegenüber dem Franken hat der Euro seit Anfang 1999 jedenfalls 39,5 Prozent an Wert verloren. Kommt dazu, dass das Wohlstandgefälle innerhalb der EU über die Jahre eher zugenommen hat. Die Südländer sind die klaren Verlierer. Wohl auch deshalb hat die EU unter dem Decknamen Wiederaufbauplan (Next Generation EU) ein gigantisches Umverteilungsprojekt auf den Weg gebracht, mit dem EU-Gelder vom Norden in den Süden und vom Westen in den Osten der EU transferiert werden. Die EU ist somit auch zu einer von Deutschland jahrelang bekämpften Transferunion geworden. Die Zwangsjacke Euro hilft, die Zentralisierung der Kompetenzen und die indirekte Zusammenlegung der Staatshaushalte voranzutreiben. Und jedes Jahr drückt die Schuldenlast stärker, denn die Zinsen und Amortisationen fressen sich ins EU-Budget und in die nationalen Budgets ein. Die drohenden Finanzlöcher wiederum veranlassen die EU-Elite, nach neuen Einnahmequellen zu suchen, was im Klartext noch mehr Steuern und Abgaben bedeutet, denn zurückschrauben wollen sie um keinen Preis.
Der Bericht zeigt nur eines auf. Das Trittbrettfahrer Schweiz mit dem starken Franken und der Rolle als Fluchthafen von der Globalisierung und Ausbeutung stärker und diskreter profitiert. Zudem ist die (N)eidgenossenschaft total asozial. 10% der Schweizer Arbeitnehmer gelten als Working Poor und ca. 5% -8% sind als ausgesteuerte nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik. Die Hälfte von ihnen in der entwürdigende und ungenügende Sozialhilfe die andere im vorzeitigen Verzehr der Altersvorsorge.
Das Euro Schiff ist längst am Absaufen und die Narren auf der Brücke Tanzen und Jauchzen.... Was für ein makabres Schauspiel.... Die Gestalten wirken fast schon lustig.... bald bekommen sie nasse Füsse, nur die unteren Etagen ertrinken zuerst, das ist das wahre Drama...
Lachen sie über sich selbst oder über das tumbe Volk, das sie über den Tisch gezogen haben? Doch, wer zuletzt lacht.............