Moral und Recht sind zwei Paar Schuhe. Das wird immer wieder gerne vergessen.

Dabei ist es eigentlich selbstverständlich: Nicht alles, was moralisch fragwürdig ist, ist auch verboten. Moral ist letztlich Privatsache. Das ist auch deshalb vernünftig, weil es darüber, was moralisch ist, sehr unterschiedliche Ansichten gibt.

Anders das Recht: An das Recht muss sich jeder halten, unabhängig von seinen moralischen Überzeugungen. Das Recht ist daher in Paragrafen gegossene Minimal-Moral: Morde nicht, stiehl nicht, übe keine Gewalt aus. Ein moralisches Verhalten, das über solche banalen Grundregeln hinausgeht, versuchen nur fundamentalistische Staaten durchzusetzen.

In dieser Hinsicht muss die jüngste Entwicklung im Strafrecht beunruhigen. Heimlich, still und leise hat die Ampel-Regierung am vergangenen Donnerstag eine Ausweitung des Paragrafen 130 StGB beschlossen.

Drei Jahre Haft drohen danach in Zukunft demjenigen, der öffentlich Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen billigt, leugnet oder gröblich verharmlost.

Nun ist kein klar denkender Mensch für die Leugnung oder Verharmlosung von Völkermord und Kriegsverbrechen. Dennoch ist klar, dass die neue Gesetzregelung das Potenzial hat, die Meinungsfreiheit einzuschränken.

Denn was eine «Billigung» oder «Verharmlosung» ist, ist im Zweifelfall Auslegungssache. Schon ein Plakat gegen Russland-Sanktionen könnte im falschen Kontext und bei ungestümer Wortwahl als «gröbliche Verharmlosung» eines Angriffskrieges gewertet werden.

Tatsächlich ist die Ampel-Koalition einen grossen Schritt weiter in Richtung eines Strafrechtes gegangen, das Meinungen und politische Ansichten sanktioniert. Die Moralisierung des Rechts schreitet voran. Eine ungute Entwicklung.

Die 3 Top-Kommentare zu "Ampel-Regierung verengt Meinungsfreiheit: Wer Russland-Sanktionen kritisiert, könnte künftig wegen Verharmlosung von Kriegsverbrechen bestraft werden"
  • singin

    Die Ampelregierung: Kaum sind die Lügen über den Covid- und Impfterror aufgeflogen, wobei die Regierung (Lauterbach etc.) massgeblich die Diffamierung und Hetze gegen Ungeimpfte zu verantworten hat, schon kommt es zur nächsten Hetze: Wer sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine stellt, hat ebenfalls mit Strafen zu rechnen. Eine solche Regierung ist nicht besser als jene vor 90 Jahren. Und später wieder die selbe Frage: "Wie konnte es bloss so weit kommen?" DE hat nichts gelernt!

  • Osi

    Da sieht man ja deutlich wie irr dieses System ist. Diejenigen, die sich für Frieden einsetzen, werden angegriffen und diejenigen, die den Krieg und das Leid mit Waffenlieferungen und unterlassener Verhandlungsbereitschaft verlängern, werden am, Schluss noch für den Friedensnobelpreis nominiert. Nur noch krank.

  • wag59

    Ich bin mir nicht sicher, ob Deutschland in Bezug auf Demokratie noch besser als Russland ist. Es wird das gleiche gemacht wie andere Kommentare schon ausgeführt haben aber eben raffinierter und unter dem Deckmantel der Moral....das gab es alles schon mal....die Deutschen sollten jetzt mehr den ja wachsam sein bevor die Sozis wieder zu Nationalsozialisten werden