Amerikanische Geheimdienste hatten bereits im Vorfeld Hinweise auf die Pläne des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin für einen Aufstand gegen die Militärführung in Moskau. Dies berichten die Washington Post und die New York Times.

Demnach informierten Geheimdienstvertreter das Weisse Haus, das Verteidigungsministerium und Kongressmitglieder einen Tag vor Beginn des Putschversuches über mögliche Unruhen in Russland.

Erste Hinweise habe es bereits Mitte Juni gegeben, diese hätten sich im Laufe der vergangenen Woche so weit verdichtet, dass die Dienste entsprechende Briefings angesetzt hätten. Auch der russische Präsident Wladimir Putin soll nach diesen Angaben mindestens einen Tag vorher über die geplante Rebellion unterrichtet gewesen sein.

Der seit Monaten schwelende Machtkampf zwischen Prigoschin und der russischen Militärführung war am Freitag dramatisch eskaliert. Schwer bewaffnete Wagner-Kämpfer marschierten auf Moskau, bevor sie durch Vermittlung des weissrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko 24 Stunden später gestoppt wurden.

Die 3 Top-Kommentare zu "Aufstand in Russland: US-Geheimdienste hatten Hinweise auf Prigoschins Pläne"
  • Pauline Postel

    Kann mir gut vorstellen, dass die Amerikaner Leute auf der russischen Seite suchen, die sie für ihre Ziele einspannen können. Möglicherweise hatten sie da auch ein Auge auf Prigoschin geworfen und vielleicht sogar zu der Meuterei angestiftet. Aber glücklicherweise konnten das die Russen und ihre Partner innerhalb eines Tages klären und den angerichteten Schaden relativ gering halten.

  • xyz 55

    Weil es mehr Fragen als Antworten gibt, sollte man mit Spekulationen vorsichtig sein und sich auf Fakten beschränken und nur mögliche Zusammenhänge in Betracht ziehen. Die USA betrachten diesen Vorfall als ,,reine russische Angelegenheit" und wollten eine US-Einmischung vermeiden. Dann stellt sich aber schon die Frage, warum die USA , die bis vor kurzem noch gegen Prigoschin weitere Sanktionen verhängen wollten, direkt nach dem ,,Putsch" darauf verzichteten, Eine Antwort darauf wäre interessant.

  • peter.schweizer

    Machiavelli bestätigt: Die Erfahrung zeigt, dass nur Fürsten und Republiken mit eigenen Truppen Erfolge erringen, die Söldnerheere aber nur Schaden anrichten. Auch wird eine Republik, die sich mit eigenen Waffen verteidigt, weit schwerer von einem ihrer Bürger unterjocht als eine, die sich mit fremden Söldnern verteidigt. Lehren für die Schweiz?